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Fahrgastsprechtag BVG 2025
Am 13. Oktober 2025 fand in den Räumen der BVG auf dem Betriebshof Lichtenberg der Fahrgastsprechtag BVG statt. Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG, Felix Fischer, Projektleiter Fahrzeugbeschaffung U-Bahn J/JK, Timo Kerßenfischer, Abteilungsleiter Fahrgastinformation, und Christopher Land, BVG Corporate Influencer / Fahrgastinformation, referierten zu verschiedenen Themen und stellten sich zusammen mit ihrem Team, unter anderem dem Angebotsplaner Helmut Grätz, den Fragen und der Kritik aus dem Publikum. Vor der Veranstaltung konnte der neue Straßenbahntyp Urbanliner besichtigt werden.
Stabilität vor Wachstum
Nach vielen Jahren des angestrebten Wachstums traten die Grenzen der Leistungssteigerungen im System der BVG deutlich sichtbar zu Tage. Seit dem Jahr 2014 gab es eine Angebotsausweitung von 6 Prozent und einen Fahrgastzuwachs um 9 Prozent. Gleichzeitig wurde die Flotte der Berliner U-Bahn immer älter und es kam zu Personalengpässen im Fahrbetrieb, so dass die Zuverlässigkeit der U-Bahn bis zum Sommer 2024 spürbar abnahm. Daraufhin wurde im Dezember 2024 der neue strategische Kurs "Stabilität vor Wachstum" vorgestellt, um eine Phase der Konsolidierung starten zu können, bevor wieder Wachstum möglich ist. Drei Schwerpunkte wurden dabei gesetzt. Diese sind die schnellere und transparentere Information von Fahrgästen, die Reduzierung von personalbedingten Ausfällen sowie die Reduzierung von fahrzeugbedingten Ausfällen und die zukunftsorientierte Aufstellung der Infrastruktur. Bis zum Jahr 2027 soll so Schritt für Schritt die Zuverlässigkeit wieder auf mindestens 99 Prozent steigen. Dabei wird unter Zuverlässigkeit das Verhältnis von gefahrenem Angebot zu vorgesehenem Angebot verstanden. Erste Erfolge zeichnen sich bereits ab. So ist die Zuverlässigkeit aller Verkehrsträger bereits gestiegen. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2024 stieg sie beim Bus von 98,4 auf aktuell 99,1 Prozent, bei der Straßenbahn von 95,8 auf 98,4 Prozent und bei der U-Bahn von 92,0 auf 97,3 Prozent. Auch beim Fahrpersonal wird es deutlich mehr. Rund 770 neue Fahrer wurden in diesem Jahr eingestellt.
Für mehr Stabilität im U-Bahnsystem sollen neben den Neufahrzeugen auch ein neues Stellwerk am Alexanderplatz sorgen. Das 40 Jahre alte Gleisbild-Relaisstellwerk wird im Oktober 2025 durch ein elektronisches Stellwerk ersetzt. Dieses ist an neue Infrastruktur und digitale Systeme wie z. B. CBTC anpassbar und bietet mehr betriebliche Flexibilität, höhere Zuverlässigkeit, geringeren Verschleiß und einen stabileren Betrieb.
Der Vorrang der Stabilität sorgt auch dafür, dass es zum Fahrplanwechsel im Dezember keine Änderungen am bestehenden Angebot gibt.
Neue Fahrzeuge
Am 8. September 2025 ging auf der Linie U2 die neueste U-Bahngeneration JK in den Fahrgastbetrieb. Seit dem läuft die Einflottung nach Plan, 8 Wagen werden pro Woche angeliefert und gelangen dank optimierter Prozesse bereits drei Tage später in den Dienst, so dass bis Ende 2025 140 neue Wagen auf der U2 im Einsatz sein werden. Damit konnte auch das Angebot auf den anderen Kleinprofillinien verbessert werden. Die U4 fährt wieder in einem dichteren Takt und auf der U3 werden nach und nach ältere Wagen der A3-Baureihen durch neuere der Baureihen wie HK und IK ersetzt und dabei auch die Züge auf bis zu 8 Wagen verlängert. Die breitere Baureihe J für die Großprofillinien U5 bis U9 ist aktuell im Testbetrieb und soll im nächsten Sommer in den Fahrgastbetrieb gehen. Damit gibt es nach über 20 Jahren auch erstmals wieder neue Großprofilfahrzeuge in Berlin. Bis Anfang 2027 sollen 236 Wagen der Baureihe J im Einsatz sein. Die Baureihen J und JK zeichnen sich durch ein neues Wagenkonzept aus. Statt wie bisher fest gekoppelter Doppeltriebwagen gibt es nun Endwagenpaare in denen Mittelwagenpaare eingefügt werden können. Dies erhöht die Flexibilität nicht nur hinsichtlich der Anzahl an Wagen in einem Zug. Zusammen mit dem Hersteller Stadler wird für die neuen Wagen das Instandhaltungskonzept aufgebaut und das Personal im Fahrdienst und in den Werkstätten weiter ausgebildet.
Bei den Baureihen J und JK handelt es sich um den größten Beschaffungsauftrag in der Geschichte der BVG. Laut Rahmenvertrag mit Stadler können bis 2035 insgesamt bis zu 1.500 Wagen, davon 1.060 für das Großprofil und 440 für das Kleinprofil, geliefert werden. Die Mindestbestellmenge liegt für das Großprofil bei 344 und für das Kleinprofil bei 262 Wagen. Bei einem Gesamtvolumen von bis zu 3 Milliarden Euro sieht der Vertrag auch die Ersatzteilversorgung über 32 Jahre vor. Die aktuell erteilten Aufträge umfassen insgesamt 484 Wagen, die bis 2027 geliefert werden.
Bei der Straßenbahn läuft aktuell der Inbetriebnahmeprozess der neuen Fahrzeuge des Typs Urbanliner. Die ersten Fahrzeuge sind bereits vor Ort und konnten auch schon zu Testfahrten im Netz beobachtet werden. Im Jahr 2026 sollen 20 Wagen in den Fahrgastbetrieb, zunächst auf der Linie M4, gelangen. Weitere 45 Wagen sollen ab 2027 geliefert werden.
Beim Bus läuft kontinuierlich die Umstellung auf elektrischen Betrieb. Anfang des Jahres 2025 waren 227 E-Busse im Einsatz. Dieses Jahr kommen 50 dazu und bis Ende 2027 weitere 270, so dass dann rund 550 E-Busse in Berlin unterwegs sind.
Infrastruktur
Bis ins Jahr 2029 sind Investitionen von 1,9 Milliarden Euro für den Neubau von Betriebshöfen, Werkstätten, Betriebsanlagen der U-Bahn und Technologien vorgesehen. Mit weiteren 1,5 Milliarden Euro soll das Bestandnetz modernisiert werden. Damit soll die Infrastruktur das stabile Fundament bilden, was für einen stabilen Nahverkehr notwendig ist. Im Jahr 2025 sind etliche Großprojekte gestartet bzw. werden noch gestartet. Dies sind bei der U-Bahn die weitere Erneuerung bzw. Umbau der Betriebswerkstatt Grunewald am Machandelweg, der Neubau des Waisentunnels unter der Spree (Verbindungstunnel zwischen U5 und U8 in der Nähe der Jannowitzbrücke) und der Abstellanlagen auf der südlichen U3 im Bereich Krumme Lanke. Neue Betriebshöfe gibt es für die Straßenbahn in Adlershof und für den Bus an der Säntisstraße, Köpenicker Landstraße und an der Rummelsburger Landstraße.
Um die neuen E-Busse auch außerhalb der Betriebshöfe laden zu können, entstehen an den Endhaltestellen Schwarzelfenweg, S-Bahnhof Kaulsdorf und S-Bahnhof Marzahn neue Schnellladestationen.
Fahrgastinformation
Die BVG arbeitet kontinuierlich an einer besseren Fahrgastinformation. Ein sehr wichtiger Baustein ist hierbei die Fahrinfo, mit der Fahrgäste ihre Fahrten planen können und die daher viel genutzt wird. Die Fahrinfo soll dem Fahrgast mit einer echten Orientierung dienen. Die Fahrplanauskunft wird daher unter anderem um Informationen zu Zugausfällen, Aufzugsstörungen, Abfahrprognosen aber auch hinsichtlich zu nutzender Ausgänge bzw. Haltestellenpositionen erweitert. Aktuell wird untersucht, wie die Fahrgäste noch besser zu den Haltestellen im Oberflächenverkehr geleitet werden können, da diese nicht immer von z. B. U-Bahnausgängen oder anderen Haltestellen an Kreuzungen direkt sichtbar sind. Generell wünscht sich die BVG eine App für alles rund um den ÖPNV zu haben und dies gerade im Hinblick auf des Deutschlandtickets, mit dem 2/3 der Fahrgäste unterwegs sind, nicht nur mit Fokus auf Berlin allein. Daher arbeitet die BVG mit der Hamburger Hochbahn zusammen bereits an einer solchen App.
Mit dem Kartendienst Google Maps, der gerade von Touristen viel zur Navigation mit dem ÖPNV genutzt wird, ist die BVG im regelmäßigen Austausch, um auch dort aktuelle Daten anzeigen zu können. Allerdings nutzen beide verschiedene Standards im Hintergrund, so dass der Datenaustausch gerade hinsichtlich Störungen problematisch ist.
In den neuen U-Bahnfahrzeugen der Baureihen J und JK gibt es bereits eine neu gedachte Fahrgastinformation. Bei dieser werden die nächsten Haltestellen zweifach angesagt, direkt nach dem Abfahren mit zusätzlichen Informationen wie Umsteigemöglichkeiten und noch einmal vor dem Anhalten mit der Ausstiegsseite. Dies erfolgt konsequent sowohl in Deutsch als auch Englisch. In den Monitoren werden die Perlschnüre der gefahrenen Linie dargestellt, dies sogar angepasst an die Fahrtrichtung, und Anschlüsse in Echtzeit angezeigt. Des Weiteren erfolgt bereits dort eine Wegeleitung, so dass schon im Fahrzeug erkennbar ist, wo sich der gewünschte Ausgang befinden wird und dies wagenscharf. Das Infotainment soll noch ausgebaut werden, wozu eine Ausschreibung nötig ist, die bisher nicht erfolgt ist. Aktuell werden nur Bilder bzw. Bauinformationen angezeigt. Das Problem mit der oft in den letzten Wagen nicht funktionieren Fahrgastinformation wurde gefunden und durch ein Softwareupdate nach und nach behoben.
Auch die Fahrgastinformation in den älteren Fahrzeugen wird verbessert. In den HK-Zügen wird der aus den Bussen bereits bekannte Dark Mode (helle Schrift auf dunklem Hintergrund) nach und nach eingeführt und auch dort die neuen Features aus den J/JK-Zügen getestet. Des Weiteren erhalten sie neue LED-Zugzielanzeigen. Neben der Anzeige von Aufzugstörungen werden analog zur Pariser Metro bei den Anschlüssen sogar die nächsten beiden Abfahrten angezeigt. Probleme bereiten hier aber noch die teleskopierten Fahrten von Linien mit verschiedenen Endzielen. Bei den IK-Zügen laufen die Infos auf den Monitoren inzwischen endlich stabil, dank einer neuen Softwareversion.
Bei den Bussen und Straßenbahnen ist das Projekt der akustischen Fahrgastinformation auf der Zielgeraden. Hierbei sprechen die Fahrzeuge, in dem sie die Liniennummer und das Fahrziel ansagen und Türfindesignale senden. Problematisch ist hierbei natürlich das Lärmmanagement. Daneben gibt es auch das sprechende Smartphone, bei dem das Smartphone mittels einer App für Bedürftige spricht. Mit dieser App können unter anderem auch Ein- und Ausstiegswünsche abgegeben werden, die dem Fahrer dann in seinen Systemen mitgeteilt wird. Entwickelt wurde die App in der Schweiz von selbst mit Seheinschränkung betroffenen Personen.
Sprechen tun nicht nur Busse und Apps, sondern vor allen Menschen. Daher wurden die Fahrgastinformationsmanager der U-Bahn-Leitstelle trainiert, nicht nur einfache Standardaussagen über die Lautsprecher auf den U-Bahnhöfen zu machen, sondern auf transparente, alltagsnahe und sympathische Art Informationen über das aktuelle Geschehen bei Problemen zu liefern. Englische Ansagen kommen vom Band und werden passend ausgewählt. Die Resonanz ist sehr positiv, weshalb nun das Fahrpersonal ermutigt werden soll, diesen Schritt ebenfalls zu gehen.
An Umsteigepunkten sollen so genannte Spidermaps ausgehangen werden, die Fahrgästen zur Orientierung dienen sollen. Auf diesen ist die Linienführung mit möglichst korrekter geografischer Richtung der dort verkehrenden Busse bzw. Straßenbahnen dargestellt. Am S-Bahnhof Schöneweide findet sich bereits eine solche Karte. In Kürze soll es sie auch am Bahnhof Zoologischer Garten geben. Gleichzeitig startet eine Umfrage zum Nutzen.

Bild: Fotoaufnahme der Spidermap S-Bahnhof Schöneweide, Copyright: Thomas Krickstadt
Für die Baukommunikation ist eine neue Richtlinie in Arbeit und es werden neue Kartendesigns getestet. Diese sollen zum Beispiel die Unterbrechungen von U-Bahnlinien und den Schienenersatzverkehr so darstellen, dass auf einem Blick erkennbar ist, von wo bis wo die U-Bahnen und die Ersatzbusse fahren und wie der Verlauf der Ersatzbusse ist. Nicht immer können U-Bahnhöfe durch die Busse direkt angefahren werden und so ist oft nicht klar, wo sie stattdessen halten.
Sonstiges
- Der Vorstoß der Berliner CDU, an allen U-Bahnhöfen Zugangssperren zu errichten, stößt auch bei der BVG auf Ablehnung. Zum einen sprechen die Kosten und vielfach auch der Denkmalschutz dagegen und zum anderen gibt es Zweifel an einer dadurch besseren Sicherheit und Sauberkeit. Objektiv betrachtet ist das Mitfahren in der U-Bahn sogar in den letzten Jahren sicherer geworden.
- Die BVG spielt mit dem Gedanken gerade bei dichten Takten gar keinen festen Fahrplan mehr zu haben. Wichtiger wäre, dass der Takt eingehalten wird.
- Die U-Bahnfahrzeuge der Baureihe GI (Gisela genannt) sind nach aktuellem Stand noch bis 2035 in Betrieb.
- Ob es einen neuen BVG Atlas geben wird, ist mehr als fraglich. Dieser ist ein ganz klares Nischenprodukt. Darüber hinaus ist es ein hoher Aufwand, die dahinterliegenden Karten zu aktualisieren. Diese finden auch beim BVG Stadtplan (im Web unter stadtplan.bvg.de zu finden) Anwendung, der durch eine OpenStreetMap basierte Version abgelöst werden soll.
- Das Projekt Reinigungsstreife, bei dem Reinigungs- und Wachpersonal zusammen unterwegs sind, geht nach erfolgreicher Probe in den Regelbetrieb. Daneben finden weitere Aktionen hinsichtlich Sauberkeit und Sicherheit statt, wie z. B. die zuletzt gestartete Kampagne hinsichtlich der Notrufschalter.
- Das Fahrpersonal soll weiter dafür sensibilisiert zu werden, Verfrühungen zu vermeiden.
- Die Straßenbahnlinie 21 wird nach aktuellem Stand ab 25. November zwischen Holteistraße und Marktstraße unterbrochen, da der Schienenzustand dann keine Weiterfahrt mehr ermöglicht. Diese Linie soll bekanntlich in diesem Bereich an das Ostkreuz verlegt werden, weshalb kein Geld mehr in die Sanierung der Altstrecke gesteckt werden soll. Leider zieht sich das Planfeststellungsverfahren seit Jahren hin, so dass aktuell nicht absehbar ist, wann die neue Streckenführung kommt. Einen Schienenersatzverkehr wird es nicht geben, es kann die parallel verlaufende Buslinie 240 genutzt werden.
- Die U6 soll im Laufe des zweiten Halbjahrs 2026 wieder bis Tegel verkehren.
- Aufgrund von unterschiedlichen Systemen im Hintergrund kommt es vor, dass Daisy und Fahrgaststelen unterschiedliche Daten anzeigen. Um dieses Phänomen zu beseitigen und um Echtzeitdaten überall zu erhalten und anzeigen zu können, ist eine neue Datendrehscheibe in Arbeit. Darüber hinaus erhalten die Busse und Bahnen ein neues RBL-System. Mit dem neuen RBL soll es auch möglich sein, bei Havarien schneller korrekte Daten in den Auskunftssystemen anzeigen zu können. Derzeit kann es bis zu 4 Tage dauern, bis auch dem letzten System die Havarie bekannt ist.
- Bisher zeigen die Bahnen der BVG immer das gewöhnliche Linienziel an, auch wenn die Wagen es z. B. aufgrund von Baumaßnahmen gar nicht erreichen. Seit Jahren wird dies von verschiedenen Stellen kritisiert. Aktuell wird auf der Linie M4 getestet, ob nicht doch ein anderer Weg besser ist. So wird an den Wagen das tatsächliche Ziel mit einem Hinweis auf anschließendem Schienenersatzverkehr angezeigt.

Fahrgastsprechtag Regionalverkehr 2025
Am 20. Oktober 2025 fand im Bürgersaal Zehlendorf der Fahrgastsprechtag Regionalverkehr statt. Bernd Arm, Leiter Angebot beim VBB, Birte Enzenberger, Öffentlichkeitsarbeit DB Regio Nordost, Sebastian Achtermann, Geschäftsführer der NEB, und Lars Gehrke, Geschäftsführer der ODEG, referierten zu verschiedenen Themen und stellten sich den Fragen und der Kritik des Publikums.
Fahrplan 2026
Mit dem Fahrplan 2026, der zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 startet, geht nach jahrzehnte langer Planung und Neubau die Dresdner Bahn innerhalb Berlins und Mahlows für den Fern- und Regionalverkehr in Betrieb und damit auch die zweite Stufe des Netzes Elbe-Spree. Es kommt zu einigen Anpassungen in den Linienführungen. Bedingt durch die weiter anhaltende Sperrung der Hamburger Bahn und weiteren Baumaßnahmen entlang der Dresdner Bahn vor allem rund im Zossen, kann noch nicht das volle geplante Programm umgesetzt werden. Für den Ostseeverkehr gibt es eine deutliche Verbesserung. Künftig ist Stralsund auch über Angermünde stündlich erreichbar, abwechselnd direkt oder per Umstieg mit direktem Anschluss.
Wegen begrenzter Finanzmittel entfallen einzelne sehr schwach nachgefragte Fahrten mit durchschnittlich weniger als 10 Fahrgästen pro Fahrt. Betroffen sind die Linienabschnitte RE13 Cottbus – Elsterwerda (1 Zugpaar), RB26 Müncheberg – Kostrzyn (1 Zugpaar), RB36 Beeskow – Frankfurt/Oder (2 Zugpaare), RB43 Cottbus – Falkenberg/Elster (1 Zugpaar), RB49 Falkenberg/Elster – Senftenberg (1 Zugpaar) und die SEV-Linie RB66X Angermünde – Stettin (3 Fahrtenpaare). Auf der Linie RB27 wird der Ast nach Wensickendorf nur noch montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit bedient. Somit entfallen auch die am Wochenende nach Schmachtenhagen weiter geführten Fahrten.
DB Fernverkehr hat einseitig zum Fahrplanwechsel die Anerkennung von VBB-Fahrausweisen in den Fernverkehrszügen gekündigt. Somit können auf den Abschnitten Potsdam - Berlin - Cottbus, Berlin - Elsterwerda und Berlin - Prenzlau die Fernverkehrszüge nur noch mit Fernverkehrsfahrkarten genutzt werden. VBB-Tickets und das Deutschlandticket werden nicht mehr anerkannt.
Folgende Linienanpassungen sind zum Fahrplanwechsel vorgesehen:
FEX Flughafenexpress Berlin Hauptbahnhof - Flughafen BER
Die Linie FEX erhält nun die eigentlich von Anfang an vorgesehene Linienführung und führt ab Hauptbahnhof direkt über Potsdamer Platz und Südkreuz zum Flughafen BER. Es wird tagsüber ein 15-Minuten-Takt eingerichtet. Nachts gibt es Einzelzüge, die über die Stadtbahn verkehren.
RE1 Magdeburg - Berliner Stadtbahn - Frankfurt (Oder) (- Eisenhüttenstadt - Cottbus)
Wegen des Baus der neuen Bahnhöfe Berlin-Köpenick und Fangschleuse gibt es auf der Linie RE1 vorübergehend veränderte Zeitlagen. Darüber hinaus gibt es ebenso vorübergehend ein verändertes Haltekonzept, um auf den Zügen der Brandenburg-Zuggruppe von 6 auf 8 Wagen verlängerte Züge anbieten zu können, die nach und nach in den Einsatz gelangen. Hierfür werden 7 sechsteilige Desiro-HC-Fahrzeuge zu 14 Vierteilern beim Hersteller Siemens in Krefeld umgebaut. Die 8-Wagen-Züge können jedoch aufgrund von noch zu kurzen Bahnsteigen nicht überall halten, weshalb ab dem Fahrplanwechsel die Halte Götz, Groß Kreutz, Berkenbrück, Briesen, Jacobsdorf, Pillgram und Rosengarten von der Magdeburg-Zuggruppe angefahren werden. Nach Fertigstellung der neuen Bahnhöfe Berlin-Köpenick und Fangschleuse werden alle Züge der Linie RE1 jeweils dort halten, also auch die HVZ-Verstärker. Die baubedingte Unterbrechung der HVZ-Verstärker zwischen Erkner und Berlin Ostbahnhof bleibt auch im Fahrplan 2026 bestehen. Der Halt in Berlin-Charlottenburg wird wieder von allen Zügen bedient.
RE2 Nauen - Berliner Stadtbahn - Cottbus
RE7 Dessau - Berliner Stadtbahn - Senftenberg
RE20 Berlin Hauptbahnhof - Flughafen BER – Lübbenau (– Cottbus)
Mit der Linie RE20 wird eine neue tägliche und stündliche Verbindung von Cottbus bzw. Lübbenau über Flughafen BER und Südkreuz zum Berliner Hauptbahnhof eingerichtet, die die bisherigen RE2-Verdichterzüge übernimmt. Bis zum zweigleisigen Ausbau der Strecke zwischen Lübbenau und Cottbus können auf der Linie RE20 nur vereinzelte Fahrten in Tagesrandlage auf diesem Abschnitt angeboten werden. Bedingt durch den Entfall der RE2-Verdichterzüge können die RE7-Verstäkerzüge von Bad Belzig mit diesen nicht mehr durchgebunden werden, sie enden künftig in Berlin Wannsee. Wie die Stammzüge verkehren sie künftig mit Fahrzeugen des Typs Talent II und können, abgesehen von Bauzuständen, alle Unterwegshalte bedienen.
Bis zum Ende der Sperrung der Hamburger Bahn verkehrt die Linie RE2 weiterhin nach Hennigsdorf.
RE8 Wismar – Berliner Nord-Süd-Tunnel - Elsterwerda
Die beiden Linienäste der Linie RE8 werden miteinander verbunden und verkehren durch den Berliner Nord-Süd-Tunnel. Die Linie verkehrt zweistündlich zwischen Wismar und Elsterwerda und stündlich zwischen Wittenberge und Baruth (Mark). In der HVZ geht es stündlich bis nach Elsterwerda. Die Fahrten nach Finsterwalde entfallen. Es muss in Doberlug-Kirchhain umgestiegen werden.
Bis zum Ende der Sperrung der Hamburger Bahn verkehrt die Linie RE8 weiterhin nach Elstal.
RE3 Lutherstadt Wittenberg – Berliner Nord-Süd-Tunnel – Angermünde – Schwedt/Stralsund
RE30 Angermünde – Stralsund
RB62 entfällt
Die neue Linie RE30 ergänzt die Linie RE3 zum Stundentakt zwischen Angermünde und Stralsund und ersetzt die Linien RB62 und die in Mecklenburg-Vorpommern bisher verkehrende Linie RE10. Sie verkehrt mit fünf Doppelstockwagen und bietet damit höhere Kapazitäten. Mittelfristig ist das Ziel, die Verbindung Berlin - Stralsund über Angermünde stündlich umsteigefrei anzubieten.
Auf der Linie RE3 wird der Stundentakt im Süden vorerst nur bis Luckenwalde angeboten. In der HVZ verkehren neu einzelne stündliche Fahrten von und nach Lutherstadt Wittenberg, wofür die Einzelfahrten der Mitteldeutschen S-Bahnlinien S2 und S8 auf diesem Abschnitt entfallen. Die Züge von und nach Wittenberg halten neu in Woltersdorf (Nuthe-Urstromtal). Dafür hält der RE4 dort nicht mehr.
RB10 Nauen – Berlin Südkreuz - Wünsdorf-Waldstadt
Die Linie RB10 wird von der ODEG übernommen und in der HVZ über Berlin Südkreuz hinaus bis nach Wünsdorf-Waldstadt verlängert. Baubedingt verkehrt sie allerdings vorerst nur bis Rangsdorf.
Sie verkehrt etwa halbstündlich versetzt zur RE8.
Bis zum Ende der Sperrung der Hamburger Bahn verkehrt die Linie RB10 nach Wustermark.
RB14 Nauen – Berlin Ostbahnhof
Die Linie fährt ab dem Ende der Sperrung der Hamburger Bahn (ab 1.5.) wieder auf die Berliner Stadtbahn. Enden wird sie jedoch künftig bereits am Ostbahnhof. Sie wird etwa halbstündlich versetzt zum RE2 verkehren. Bis einschließlich 30. April ist sie jedoch erst einmal eingestellt.
RB23 Golm – Potsdam Griebnitzsee (- Berlin Ostbahnhof)
Die Linie RB23 verkehrt nur noch montags bis freitags tagsüber stündlich zwischen Golm und Griebnitzsee, in der HVZ weiter bis Berlin Ostbahnhof.
RB24 Eberswalde – Wünsdorf-Waldstadt
RB32 Oranienburg – Ludwigsfelde
Die bisher getrennten Linienäste der Linien RB24 und RB32 werden miteinander verbunden und es entstehen über Flughafen BER führende durchgehende Linien, weiterhin jeweils im Stundentakt. Wegen Bauarbeiten in Zossen enden bzw. beginnen fast alle Züge der Linie RB24 in Blankenfelde statt Wünsdorf-Waldstadt. Wegen der Umleitung des RE6 enden bzw. beginnen die Züge der Linie RB32 bis 8. Februar in Berlin-Lichtenberg statt Oranienburg.
Baumaßnahmen 2026
Größere Baumaßnahmen im Fahrplan 2026 finden auf folgenden Abschnitten statt:
- Neubau Bahnhöfe Berlin-Köpenick und Fangschleuse (ganzjährig)
- Umbau Bahnhof Zossen (ganzjährig)
- Ausbau Angermünde - Stettin (ganzjährig)
- Elektrifizierung Stammstrecke Rathenow - Stendal (ganzjährig)
- Dammsanierung Neuruppin - Kremmen (noch bis 08.02.2026)
- Generalsanierung Berlin - Hamburg (noch bis 30.04.2026)
- Sperrung Berliner Stadtbahn (14.06. bis 12.12.2026)
- Sperrung Bad Belzig - Dessau (19.09. bis 20.11.2026)
- Sperrung Seelow/Mark - Frankfurt/Oder (26.09. bis 12.12.2026)
- Generalsanierung Berlin - Lehrte (ab 02.10.2026)
Während der sechsmonatigen Sperrung der Stadtbahn wird nach aktuellem Stand die Linie RE2 über Gesundbrunnen und Ostkreuz umgeleitet. Alle anderen betroffenen Linien fahren von Westen bzw. Osten kommend, so weit wie möglich an den gesperrten Abschnitt heran.
Als nächste Generalsanierung steht im Berlin-Brandenburger Raum die Lehrter Bahn an. So ist eine Sperrung der Strecke Berlin-Spandau – Lehrte von 02.10.2026 bis 12.12.2026 vorgesehen. Die Linie RB51 Rathenow – Brandenburg ist nach aktuellem Stand generell nicht betroffen und soll den Bahnhof Rathenow anfahren können. Im Fahrplan 2027 werden die Arbeiten mit eingleisigem Betrieb fortgesetzt und ab Mitte Oktober ist eine weitere Sperrung bis zum Fahrplanwechsel 2027/28 geplant. Für den Zeitraum 02.10. bis 12.12.2026 sind folgende Fahrplananpassungen der noch verkehrenden Züge angedacht. Zu beachten ist, dass parallel auch die Berliner Stadtbahn gesperrt ist.
RE4 Nauen (als RB14) – Berlin-Spandau – Falkenberg/Elster
RB21 Priort – Potsdam – Berlin-Charlottenburg (Richtungswechsel) – Berlin-Spandau – Hennigsdorf (ersetzt RE6)
Das Ersatzverkehrskonzept mit Bussen in noch in der Abstimmung mit Landkreis und Kommunen.
Aktuelle Themen
Um das Eisenbahnnetz fit für die Zukunft zu machen, finden zahlreiche Baumaßnahmen statt. Brandenburg und Berlin sind davon gerade aktuell stark betroffen. Zum einen ist seit dem 1. August 2025 der so genannte Hochleistungskorridor Hamburger Bahn für ganze 9 Monate voll gesperrt, zum anderen gibt es seit dem 24. September eine weitere Vollsperrung auf der Anhalter Bahn, die zum 24. Oktober innerhalb Berlins noch erweitert wurde und bis zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 anhalten wird. Zahlreiche Regionalverkehrslinien (und Fernverkehrslinien) werden umgeleitet oder fahren auf Teilabschnitten oder auf ganzer Linie nicht. Die Schienenersatzverkehrskonzepte sind vor allem entlang der Hamburger Bahn umfangreich und haben sich weitestgehend bewährt. Die Pünktlichkeitsquote der SEV-Busse liegt durchschnittlich bei 91 Prozent und die Ausfallquote ist nach den ersten Tagen stark gesunken, mittlerweile liegt diese deutlich unter 2 Prozent. Einige kleinere Anpassungen fanden zum 10. Oktober bzw. werden zum 1. November stattfinden, in dem bei den Kapazitäten nachgebessert wird. In der Prignitz gibt es entsprechend der Nachfrage geringere Kapazitäten, dafür wird der Verkehr zwischen Nauen und Falkensee verstärkt. Bei den Linien RE6 und RE85, die sich für bestimmte Relationen als Umfahrung der gesperrten Hamburger Bahn mittels Zug anbieten, gab es zum Start der Sperrung große Probleme. Inzwischen haben sich beide Linien durch einige Maßnahmen stabilisiert. Die Linie RE85 hatte eine hohe Auslastung und hohe durchschnittliche Verspätungswerte, weshalb die Halte in Waren und Neustrelitz für die meisten Zugfahrten gestrichen und die Linie bis Berlin Hauptbahnhof verkürzt wurde. Während die SEV-Qualität bei der Baumaßnahme Hamburger Bahn gut ist, bemängelt die ODEG allgemein eine spürbar abnehmende Qualität bei immer höheren Preisen.
Auf der Linie RE1 hat ein Stellwerksbrand in Gerwisch am 23. September 2025 den durchgehenden Verkehr auf der Strecke Berlin - Magdeburg größtenteils zum Erliegen gebracht. Die Strecke ist zwar nicht gesperrt, kann im betroffenen Bereich zwischen Möser und Biederitz aber nur unter besonderen Sicherungsmaßnahmen eingeschränkt befahren werden. Neben Regionalverkehr findet vor allem Güterverkehr auf dieser Strecke statt. Sie dient dabei auch für weiträumige Umfahrungen der gesperrten Hamburger und Anhalter Bahn. Die Linie RE1 endet derzeit aus Richtung Berlin kommend in Möser. Zur Weiterfahrt nach Magdeburg muss ein Schienenersatzverkehr genutzt werden. Die ebenfalls dort verkehrende Linie RB40 endet aus Richtung Magdeburg kommend in Biederitz, weiter nach Burg geht es auch hier nur per Schienenersatzverkehr. Medienberichten zufolge soll ab 28. November zumindest der RE1 wieder die Strecke befahren können, die RB40 wohl erst im ersten Quartal 2026. Innerhalb eines Jahres soll das Stellwerk wieder aufgebaut werden.
Performance und sonstige Themen der Verkehrsunternehmen
Bei DB Regio Nordost ist der Betrieb und die Fahrgastnachfrage trotz vieler Baumaßnahmen stabil. Weiterhin liegt eine hohe Nachfrage auf den Linien in Berlin-Brandenburg vor. Eine besonders hohe Auslastung haben dabei der westliche Abschnitt des RE7 und der RE10 im Abschnitt Falkenberg - Cottbus. Hier machen sich die teilweise zu kurzen Züge deutlich bemerkbar. Während der RE7 in der Woche mit 5+3-Teilern verkehrt, ist es am Wochenende nur ein 5-Teiler. Leider ist die Finanzierung für längere Züge auch am Wochenende aktuell nicht gegeben.
Die ODEG spürt die verstärkten Baumaßnahmen deutlich. Vor August lagen die diesjährigen Ausfallquoten auf den Diesellinien bei 2 bis 4 Prozent, inzwischen sind es 18,6 Prozent, und auf den Elektrolinien außer RE1 bei 4 bis 6 Prozent, inzwischen über 30 Prozent. Beim RE1, der durchgehend von Baumaßnahmen betroffen ist, schwankt sie das ganze Jahr. Von unter 5 bis über 20 Prozent Ausfallquote ist die Spanne nicht gerade klein. Die Pünktlichkeit im Jahr 2025 liegt bisher auf den Diesellinien im Schnitt bei 98 Prozent und ist damit sehr gut. Bei den Elektrolinien außer RE1 liegt sie durchschnittlich bei 87 Prozent und damit schon deutlich darunter. Der RE1 unterbietet dies mit im Schnitt 84,1 Prozent noch einmal geringfügig. Die verstärkten Baumaßnahmen brachten bisher keinen Einbruch bei den Pünktlichkeitswerten.
Während die neuen Fahrzeuge Desiro HC von Siemens kaum Probleme machen, sieht dies beim Lint 54 von Alstom deutlich anders aus. Der Zustand der Fahrzeuge ist noch immer desolat. Glücklicherweise besitzt die ODEG noch immer alle ihre Fahrzeuge vom Typ GTW 2/6, so dass meist kein Ausfall auf den Diesellinien zu verzeichnen ist. Falls doch mal ein Fahrzeug zu wenig zur Verfügung steht, tritt auf der Linie RB37 ein Ersatzkonzept in Kraft. Von Beelitz Stadt kommend verkehrt diese dann nur bis Potsdam-Rehbrücke und wendet bereits dort. Die Fahrgäste von und nach Berlin-Wannsee müssen dann den RE7 nutzen.
Bei den Fahrzeugen gibt es drei Themen, die sich zu Kostenschwerpunkten entwickelt haben. Dies sind Graffiti, welches verstärkt wieder auftritt, defekte WCs sowie Probleme mit den Außentüren und Schiebetritten. Letztere verkeilen sich dabei gerne auch an neu gebauten Bahnsteigen, wie Blankenfelde und Magdeburg gezeigt haben.
Die unglückliche Positionierung der Notruftaster in den Desiro-HC-Fahrzeugen sorgt dafür, dass diese oft unbeabsichtigt betätigt werden. Die ODEG ist hier mit dem Hersteller Siemens in Gesprächen, ob und wie hier ein Umbau möglich ist. Zu beachten ist hierbei, dass Umbauten sich auf die Fahrzeugzulassung auswirken. Knapp 600 Notruf-Taster wären umzubauen.
Auch die NEB ist regelmäßig von Baumaßnahmen betroffen, die den größten Teil der Ausfallquoten darstellen. Im Schnitt liegt die Ausfallquote in diesem Jahr bisher bei 17,3 Prozent (11,5 Prozent baubedingt, 3,3 Prozent fahrzeugbedingt, 1,5 Prozent personalbedingt und 0,9 Prozent sonstiges). Von Mai bis Juli lagen die Werte teils deutlich darüber, was vor allem baubedingt und dem Wasserschaden im Stellwerk Ahrensfelde geschuldet war. Ab August trat aber eine deutliche Besserung ein. Der September war mit einer Ausfallquote von 6,3 Prozent sogar der stärkste Monat bisher. Für die NEB soll das Jahr 2026 daher ein Jahr der Stabilität sein.
Seit Dezember 2025 gelangen nach und nach die neuen Fahrzeuge der Typen Mireo Plus H (Wasserstoffversion, HEMU) und Mireo Plus B (batteriebetrieben, BEMU) vom Hersteller Siemens in den Einsatz. Zum letzten Fahrplanwechsel standen 6 von 7 Wassersoff- und gerade einmal 10 von 31 Batteriezügen zur Verfügung, weshalb ein umfangreiches Ersatzkonzept mit den alten Bestandsfahrzeugen (RS1, Talent, Link) gefahren wurde. Der NEB war es möglich, die bisherigen Fahrzeuge anzumieten. Die im Besitz der NEB befindlichen Talent-Fahrzeuge blieben im Besitz und Einsatz und dies eigenwirtschaftlich. Am 04.09.25 erreichte das letzte BEMU die NEB, so dass die Auslieferung abgeschlossen ist. Für die HEMU liegt seit 15.10.25 die Zulassung für den Einsatz von Doppeltraktionen vor. Im Raum Berlin-Brandenburg ist die NEB jeweils das erste Verkehrsunternehmen, welches Wasserstoff- bzw. Batteriezüge betreibt. Deutschlandweit ist es sogar das erste, das beide Typen gleichzeitig im Einsatz hat. Auch die NEB ist mit ihren Neufahrzeugen von Siemens zufrieden, sie empfindet sie trotz kleinerer Mängel als qualitativ hochwertige Züge. Problematisch war und ist teilweise noch das Tanken bzw. Laden der neuen Fahrzeuge. Anfangs gab es Wasserstofflieferschwierigkeiten, die nach intensiver Absprache abgestellt wurden. Im Mai konnte auch die Wasserstofftankstelle in Basdorf in Betrieb genommen werden. Die Schnellladestationen stehen noch nicht zur Verfügung, zwei sind in Bau, eine ist fertig, aber noch nicht genehmigt, und die restlichen sind noch in der Vorplanung. Schnellladestationen werden unter anderem in den Abstellungen in Templin, Beeskow, Wriezen und Werneuchen entstehen. Je nach Standort können dann dort bis zu 5 Fahrzeuge geladen werden. Momentan lädt die NEB an den Endbahnhöfen ihrer Linien unter der vorhandenen Oberleitung. Hier hat die DB InfraGO allerdings das Schnellladen untersagt. Erlaubt sind derzeit nur 80 Ampere, mit Schnellladen wären bis zu 150 Ampere Stromaufnahme möglich.
Die Link-Fahrzeuge sind teilweise noch in der Hauptuntersuchung, so dass auf der RB26 auch weiterhin Talent-Fahrzeuge und nur einzelne Wagen statt Doppeltraktionen verkehren.
Ein aktuelles Thema bei der NEB und anderen Verkehrsunternehmen mit BEMU im Einsatz ist die regelmäßig auftretende Beschädigung von Stromabnehmern und Oberleitungen. Dies passiert, wenn der Lokführer nach dem Laden vergessen hat, den Stromabnehmer zu senken und dann in ein Gleis ohne Oberleitung einfährt. Hier soll zusammen mit den Fahrzeugherstellern und DB InfraGO geklärt werden, ob und welche Maßnahmen an den Fahrzeugen und vor Ort möglich sind, um die möglichen Schäden zumindest zu minimieren.
Mit der Einstellung der Linie RB62 und der Anpassung der Linie RB27 werden zum Fahrplanwechsel bei der NEB ca. 5 Prozent ihrer Leistungen abbestellt.
Abgesehen vom Bau des neuen Regionalbahnsteigs in Berlin-Wilhelmsruh, der bis Ende des Jahres abgeschlossen sein soll, finden noch keine Arbeiten für die Reaktivierung der Heidekrautbahn statt, da für keinen der beiden durch die Bundeslandgrenze getrennten Abschnitte Baurecht vorliegt. Die NEB hofft, zumindest für einen der beiden Abschnitte den Planfeststellungsbeschluss zeitnah zu erhalten. Damit könnte dann auch auf diesem Abschnitt der Bau beginnen.
Rücksicht, Respekt und Zivilcourage
VBB, S-Bahn Berlin und DB Regio Nordost sowie weitere Verkehrsunternehmen werben für mehr Respekt und Rücksicht in den Zügen gegenüber anderen Fahrgästen und dem Zugpersonal. Dabei werden drei konkrete Beispiele von Fehlverhalten aufgezeigt, welche die "Reservierung" von Sitzplätzen mit Gepäck bzw. Rucksack, das Liegenlassen von Müll und das laute Telefonieren sind. Neben Kampagnen in den sozialen Medien, auf Plakaten und im Web gibt es auch Sonderzugdurchsagen. Eine Umfrage unter Fahrgästen von DB Regio und ODEG hat ergeben, dass es für regelmäßige Benimm-Erinnerungen im Zug eine hohe Zustimmung gibt und dies auch über alle Altersgruppen hinweg, wobei die Zustimmung mit dem Alter steigt. Eine Vertiefung der Themen erfolgt durch eine begleitende Medienarbeit. Die ODEG spricht dabei auch klar das Thema WCs an, deren Ausfall vor allem durch falsche Handhabung von Fahrgästen verursacht wird.
Mit dem Partner "Theater (in) Zivil" bietet DB Regio Workshops zur Zivilcourage an. Mit dem Forumtheater werden durch interaktive Rollenspiele kritische Situationen mit den Teilnehmern simuliert. Das Publikum wird aufgefordert, einzugreifen und die Situation zum Besseren zu verändern. Durch spielerische Elemente entwickeln die Teilnehmenden hierdurch Kompetenzen für Zivilcourage und ein Bewusstsein für einen respektvollen Umgang sowie Raum für Dialog. In den Monaten August bis Oktober fanden bisher 3 Workshops statt, am Brandenburg-Tag in Perleberg und an den DB Regio Nordost Standorten in Berlin und Rostock. Begleitet wird der Workshop durch die Märkische Allgemeine Zeitung. Die Workshops sollen als extern buchbare Angebote für den ÖPNV entstehen.
Fahrgastinformation
Die DB Regio Nordost hat die Informations-Kampagne "Erfahren, was fährt" gestartet, mit der die drei Angebote Verkehrsinfo, Newsletter und Apps beworben werden. Die DB Regio Verkehrsinfo geben einen Überblick zu Baustellen und Störungen je Linie und bieten dazu Filterfunktion zu Wochentagen, Nacht/Tag und eine Kalenderansicht an. Der Newsletter meldet Baustellen und Störungen für Strecken von DB Regio per E-Mail. Die regionalen Fahrplan-Apps und die App DB Navigator bieten Ticketinfos und Fahrtverläufe in Echtzeit zu Abfahrt und Ankunft an.
Auch die ODEG bietet mit dem Streckenagent einen ähnlichen Newsletter an, der insbesondere für Pendlerinnen und Pendler gedacht ist. Abhängig von Linienabschnitt und Zeitraum erhält der Fahrgast Informationen über Verspätungen sowie geplante Baumaßnahmen für seine betroffenen Züge. Aktuell in der Prüfung durch die Fahrgastinformation-Abteilung ist die Nutzung des Back-Ends des Streckenagenten zur Weiterentwicklung für die Erstellung der Aushänge für Baumaßnahmen in der Fahrgastinformation vor dem Hintergrund der sich verändernden Prozesse der Baukommunikation der DB InfraGO.

[ BahnInfo-Buchtipp: Berlin S-Bahn-Album. Alle 170 S-Bahnhöfe in Farbe ]
[ BahnInfo-Buchtipp: Die Berliner S-Bahn 1924 bis heute ]
[ BahnInfo-Buchtipp: Eisenbahn-Bildarchiv: Die Berliner S-Bahn ]
Fahrgastsprechtag S-Bahn 2025
Am 22. Oktober 2025 fand der diesjährige Fahrgastsprechtag S-Bahn in den gewohnten Räumen der Deutschen Bahn am Nordbahnhof statt. Karsten Preißel, Geschäftsführer Produktion, und Jörg Mühling, Leiter Fahrgastmarketing, informierten über das aktuelle Geschehen und standen mit ihrem Team wie üblich den Fragenden aus dem Publikum Rede und Antwort.
Aktuelle Performance und Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS
Die Betriebsqualität bleibt trotz verstärkter Anstrengungen bei der Berliner S-Bahn unbefriedigend. Die Pünktlichkeit liegt in diesem Jahr nahezu durchgehend unter den Werten des Vorjahres und erreichte bis einschließlich September einen durchschnittlichen Wert von 92,9 Prozent gegenüber 93,9 Prozent im Vorjahr. Das vierte Quartal 2024 brachte keine Verbesserung mehr, am Ende wurden 93,8 Prozent im Durchschnitt erreicht. Auch die Quote der operativen Zugausausfall-Kilometer liegt mit 5,28 Prozent deutlich über dem Vorjahr, streikbereinigt ist jeder einzelne Monat in diesem Jahr schlechter. Im Jahr 2024 lag der Wert bei 4,4 Prozent. Haupttreiber für die operativen Zugausfälle 2025 sind ein gegenüber dem Vorjahreszeitraum um ca. 14 Prozent höheres Störgeschehen, insbesondere im Bereich der Leit- und Sicherungstechnik (LST), die Auswirkungen der Sperrung der Autobahnbrücke A100, außerplanmäßige Verlängerung von Bauarbeiten (z. B. auf der Stadtbahn), die Auswirkungen der Sturmtiefs im Juni sowie Einzelereignisse. Täglich gibt es ca. 130 Störungen im Netz. Im Jahr 2019 lag diese Zahl noch bei 80 bis 90. Um die Störungen besser in den Griff zu bekommen, werden in der Leitstelle 2 neue Arbeitsplätze erstellt.
Für das Jahr 2025 wird ein Ausfall von 500.000 Fahrplan-Kilometer prognostiziert. Erfreulicherweise sind die Auswirkungen der Fahrzeugstörungen deutlich gesunken.
Im Rahmen der Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS wurden seit 2015 inzwischen über 1.000 Triebfahrzeugführer ausgebildet. Die Schaffung neuer Räumlichkeiten, die Besetzung neuer Trainerstellen, die Beschaffung von Fahrtrainern und die Digitalisierungsstrategie sorgten für eine inzwischen stabile Ausbildung. Mit den Jahren ist auch die Erfolgsquote gestiegen. Im ersten Halbjahr wurden 68 Prozent erreicht. Zum Start lag sie bei 60 Prozent.
Das seit 2023 laufende Roll-Out der Zug-Info-Monitore (ZIM) geht weiter. 2024 wurden insgesamt 248 ZIM installiert, 2025 sind insgesamt 219 ZIM auf 33 Stationen geplant. Die Probleme mit den ZIM sind bekannt. Zum einen besteht Hoffnung auf weitere Lieferanten und zum anderen auf eine bessere Unterstützung durch DB InfraGO, erst recht im Hinblick auf die neue Vorstandsvorsitzende des DB Konzerns Evelyn Palla und ihrem Infrastrukturprogramm, um diese schneller austauschen zu können.
Die DB InfraGO fokussiert sich seit dem Sommer 2025 auf die Stabilisierung der Verkehre auf kritischen Strecken mit hoher LST-Störanfälligkeit. Eine dieser kritischen Strecken ist die Stadtbahn, die zuletzt stark von Störungen an den veralteten Gleisfreimeldeanlagen betroffen war. Durch systematische und langfristige Messungen der Anlagen sollen kontinuierlich Hinweise auf die Störungsursachen gewonnen werden. Darüber hinaus werden gezielte präventive Erneuerungen von Kabeln, Verteilerschränken und elektronischen Baugruppen durchgeführt. Des Weiteren sind zusätzliche Reinigungen von technischen Komponenten an besonders störungsanfälligen Signalen vorgesehen. In Birkenwerder soll die Anzahl der Störungen im ESTW-Bereich mit dem Tausch gegen besser elektro-magnetisch abgeschirmte Kabel reduziert werden.
Fahrzeuge
Zur Verbesserung der Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Fahrzeuge werden fortlaufend weitere Maßnahmen umgesetzt, deren Wirksamkeit auch fortlaufend geprüft werden. Dies sind unter anderem die Weiterentwicklung der Entstörteams und deren organisatorische Verankerung in der betriebsnahen Instandhaltung, die Umbeheimatung der Fahrzeuge der S25 und S26 von Wannsee nach Grünau, um alle 3/4-Züge in einem Werk zu bündeln, der Einsatz von Zugprüfer-Triebfahrzeugführer-Tandems zur Stärkung der mobilen Instandhaltung, um die Anzahl außerplanmäßiger Werkstattzuführungen zu verringern, der Abschluss des Neubaus der Unterflur-Radsatz-Drehmaschine in Grünau, die Taskforce Türen BR 483/484, um zusammen mit den Triebfahrzeugführern die Türstörungen besser zu verhindern, sowie diverse die BR 481 betreffende Themen. Bei dieser Baureihe wurden anlässlich von "Tiefenentstörungen" auch eine Reihe von zuvor unbekannten Fehlern in der Fahrzeugsteuerung entdeckt. Dies betrifft Leitungen mit Isolationsschäden, Leitungen mit sichtbaren Alterungserscheinungen und LSS/Schütze mit hochfrequenten Schaltzyklen, die ihre Lebensdauer überschritten haben oder in Kürze überschreiten werden.
Der Serienumbau des Projekts Langlebigkeit BR 481 neigt sich dem Ende zu. Am 30. September waren die letzten beiden noch nicht umgebauten Viertelzüge letztmalig im Betriebseinsatz und wurden dabei medial begleitet. Seitdem sind nur noch modernisierte Viertelzüge unterwegs. Die Abarbeitung der restlichen Züge wird sich aufgrund von zuletzt vermehrten Korrosionsbefunden und Material-Lieferverzügen allerdings teilweise bis zum Sommer 2026 verzögern. Da sich die Ausschreibungen für die Netze Nord-Süd und Stadtbahn und die damit verbundene Lieferung von Neubaufahrzeugen von Jahr zu Jahr verzögert, wird bereits eine grundhafte weitere Sanierung für einen Weiterbetrieb der Baureihe 481 bis Mitte/Ende der 2030er Jahre vorbereitet.
Die Revision der Fahrzeugflotte BR 480 inklusive ZBS-Einbau ist abgeschlossen. 65 Viertelzüge wurden umgebaut, 5 Viertelzüge zur Ersatzteilgewinnung ausgeschlachtet. Gegebenenfalls ist eine nochmalige Revision möglich, um auch diese Baureihe noch länger einsetzen zu können. Wenn, dann erhalten aber voraussichtlich nicht mehr alle 65 Viertelzüge eine erneute Revision.
Fahrplan 2026
Mit der Inbetriebnahme der Dresdner Bahn für den Regional- und Fernverkehr und der dadurch im Linienweg angepassten und auf einen 15-Minuten-Takt verdichteten Regionalverkehrslinie FEX gibt es auch Änderungen im Netz der Berliner S-Bahn.
S45 entfällt
S46 Westend - Königs Wusterhausen
S47 Südkreuz - Spindlersfeld
S85 Frohnau bzw. Pankow - Flughafen BER
Die Linie S45 wird eingestellt. Zum Flughafen verkehrt stattdessen die S85. Die Einsatzzeiten der S85 werden dabei um 2 Stunden (bis ca. 23:30 Uhr) verlängert. Von und nach Frohnau geht es montags bis freitags bis ca. 21 Uhr, anschließend und am Wochenende ganztags wird von bzw. nach Pankow gefahren. Die S47 wird nach Südkreuz verlängert und dies auch im Abendverkehr bis ca. 24 Uhr. Zusammen mit der S46 ergibt sich zwischen Südkreuz und Schöneweide ein 10-Minuten-Takt. Montags bis freitags ca. 6 bis 19 Uhr wird die Linie S46 im Abschnitt Hermannstraße - Grünau auf einen 5/15-Minutentakt verdichtet. Damit verkehren am Wochenende tagsüber nur noch zwei statt drei Züge zwischen Neukölln und Baumschulenweg. Stadtauswärts wird es in Baumschulenweg folgende bahnsteiggleichen Korrespondenzanschlüsse geben: S46 und S85 sowie S47 und S8. Durch die neuen Fahrplanlagen kommen die Züge künftig im 8/12-Minuten-Takt am Flughafen an und fahren im 6/14-Minuten-Takt dort ab.
S3 Spandau - Erkner
S9 Spandau - Flughafen BER
Die S9 erhält in beiden Richtungen eine um 10 Minuten nach hinten verschobene Fahrplanlage, weshalb die Züge der S3 nach Spandau ebenso um 10 Minuten verschoben werden. In den Weihnachtsferien verkehrt die S3 in der HVZ im Abschnitt Charlottenburg - Ostbahnhof nur im 20- statt 10-Minutentakt. Ab August 2026 verkehren die HVZ-Verstärker der S 3 erneut nur im Abschnitt Karlshorst - Ostbahnhof.
S15 Berlin Hauptbahnhof (Tunnel) - Gesundbrunnen
Nach aktuellem Stand soll die neue Linie S15 im Frühjahr 2026 in Betrieb gehen. Ob dies tatsächlich geschieht, wird sich zeigen.
Baumaßnahmen 2026
Folgende größere Baumaßnahmen im Fahrplan 2026 sind vorgesehen bzw. werden fortgesetzt:
- Aufbau ESTW Schöneweide mit Totalsperrung Baumschulenweg – Altglienicke/Grünau/Spindlersfeld (30.01. bis 06.02. und 12.06. bis 06.07.2026), Totalsperrung Schöneweide – Grünau/Schönefeld (08.05. bis 18.05.2026) und Totalsperrung Treptower Park/Neukölln – Schöneweide (18.08. bis 31.08.2026)
- Instandhaltung Nord-Süd-S-Bahntunnel mit Totalsperrung Gesundbrunnen – Yorckstraße/Großgörschenstraße (06.02. bis 09.02., 13.02. bis 16.02. und 20.02. bis 23.02.2026)
- Gleiserneuerung mit Totalsperrung Lichterfelde Ost – Teltow Stadt (27.03. bis 13.04.2026)
- ZBS ESTW-UZ Westkreuz (Ring) – Umbau ESTW-A Neukölln mit Totalsperrung Treptower Park/Baumschulenweg – Tempelhof (30.03. bis 13.04.2026)
- Umbau Autobahndreieck Funkturm + Weichenerneuerung Grunewald/Westkreuz mit Totalsperrung Westkreuz – Grunewald + eingleisige Sperrung Westkreuz – Olympiastadion (11.05. bis 20.05.2026)
- Stadtbahnkomplex Fernbahn (Erneuerung FüK + Einbau Weichentrapez + Eisenbahnüberführung Cuxhavener Straße) mit Totalsperrung Friedrichstraße – Tiergarten (26.06. bis 29.06., 24.07. bis 27.07. und 31.07. bis 03.08.2026, auch kein Regional- und Fernverkehr zu dieser Zeit über die Stadtbahn!)
- Neubau Personentunnel Hirschgarten mit eingleisiger Sperrung Friedrichshagen – Köpenick und kein Verkehrshalt Hirschgarten (10.07. bis 10.08.2026)
- Umbau Bahnhof Köpenick – Ersatzneubau 4 x Brücken + Dammerweiterung + 3. Fernbahngleis + Fernbahnsteig mit eingleisiger Sperrung Wuhlheide – Köpenick (10.08.2026 bis Dezember 2027)
- Ersatzneubau Eisenbahnüberführung Wollankstraße + Gleiserneuerung Bornholmer Straße – Wollankstraße mit Totalsperrung Gesundbrunnen – Schönholz (10.07. bis 17.08.2026)
- Brücken S2 Nord – Eisenbahnüberführung Pölnitzweg + Gleichstrom-Unterwerk Buch mit Totalsperrung Karow – Bernau (10.07. bis 21.07.2026) sowie Totalsperrung Buch – Bernau (21.07. bis 17.08.2026)
- Dresdner Bahn – Nachrüstung Balisen + Herstellung Endzustand S-Bahn mit Totalsperrung Priesterweg – Blankenfelde (17.08. bis 24.08. und 11.10. – 02.11.2026) sowie Totalsperrung Marienfelde – Blankenfelde (02.11. bis 09.11.2026)
- Ersatzneubau Eisenbahnüberführung Personentunnel Zehlendorf mit eingleisiger Sperrung Zehlendorf – Schlachtensee (28.09. bis 02.11.2026)
- Erneuerung Verkehrsstation Storkower Straße – Sanierung Zugangsbauwerk + Rückbau bauzeitliche Personenüberführung mit Totalsperrung Landsberger Allee – Frankfurter Allee (16.10. bis 02.11.2026) - Achtung: Diese Maßnahme ist noch in der Prüfung.
- Weichenerneuerung Bahnhof Grünau + Gleichstrom-Unterwerk Eichwalde mit Totalsperrung Grünau – Zeuthen (27.11. bis 04.12.2026)
- Ersatzneubau Eisenbahnüberführung Bucher Straße + Umbau Bahnübergang Schönfließ mit Totalsperrung Blankenburg – Hohen Neuendorf (27.11. bis 07.12.2026)
Vertrieb und Marketing
Der Pilot zur Erfassung und Anzeige der Auslastung mit DB Lightgate verläuft erfolgreich. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass das Lightgate-System zu 99,9 Prozent funktioniert und die Ungleichverteilung der Wagen um bis zu 20 Prozent gesenkt werden konnte. Auch gibt es ein positives Kundenfeedback. Gleichwohl wurden Optimierungsbedarfe erkennt. Dies betrifft das Fehlen der Auslastungsanzeigen in seltenen Fällen, die Problematik mit Graffiti und verschlossene Wagen sowie eine frühere Anzeige der Auslastung und bereits eine Anzeige für den Folgezug. Hierzu sind allerdings mehr Sensoren notwendig. Der VBB und die S-Bahn Berlin befinden sich in Gesprächen über den weiteren Ausbau, für den eine Finanzierung notwendig wäre.
Auf der Webseite sbahn.berlin gibt es mehrere Neuigkeiten. Zum einen ist dies eine verbesserte Darstellung von Bauarbeiten, welche nun optimiert für Smartphones und vollständig auf Englisch verfügbar ist. Sie beinhaltet Abfahrtszeiten des Schienenersatzverkehrs und zeigt auch dessen Route und den eigenen Standort auf einer Karte an. Zum anderen gibt es ein neues interaktives Liniennetz. Auch dieses ist nun optimiert für Smartphones und vollständig auf Englisch verfügbar. Es beinhaltet jetzt auch ein Tourismus-Liniennetz und es kann mit einer persönlichen Merkliste versehen werden. Weiterhin integriert sind alle Linien und Stationen, Live-Abfahrtszeiten, Störungen und Bauarbeiten der S-Bahn sowie Ausflugstipps und Touren.
Nachdem das "Berlin Abo" nach nicht einmal einem Jahr wieder eingestellt wurde, musste die S-Bahn 49.302 Abonnements zum 01.01.2025 rückabwickeln. Die Kunden wurden automatisch auf das Deutschlandticket umgestellt, zahlen aber noch bis zum Ende ihres Abonnementjahres den ermäßigten Preis von 29 Euro. Die Differenz zum normalen Preis des Deutschlandtickets, welcher inzwischen bei 58 Euro liegt, übernimmt der Berliner Senat. Nach Ablauf des Jahres müssen dann die ehemaligen Kunden des "Berlin Abo" der dann folgenden Erhöhung auf den Normalpreis zustimmen, so wie dies auch die bisherigen Deutschlandticket-Kunden zum letzten Jahreswechsel mussten. Diese explizite Aufforderung zur Zustimmung wurde und wird von allen DB-Unternehmen gefordert und soll Rechtssicherheit liefern. Andere Verkehrsunternehmen wie die BVG machen dies nicht. Für die Zustimmung wurde eigens eine "Abstimmungsmaske" entwickelt und die Kunden zuvor über E-Mails und Briefe informiert. In ca. 6 Wochen wurde von über 70 Prozent der Kunden eine Zustimmung des neuen Preises eingeholt. Alle Kunden, die abgelehnt haben, wurden im Nachgang automatisiert gekündigt. Der positive Trend bei der Nutzung des Deutschlandticket-Abonnements erhielt durch die Preiserhöhung Anfang 2025 einen Dämpfer. Bei der Berliner S-Bahn sank die Zahl der Deutschlandticket-Abonnements von ca. 200.000 auf ca. 169.000.
Die Infrastruktur lässt es nunmehr zu, zukünftige Preiszustimmungen in kürzester Zeit abzuwickeln. Und die nächste Preissteigerung ist nicht mehr fern. Zum 01.01.2026 steigt bekanntlich der Preis des Deutschlandtickets erneut, auf dann 63 Euro, was den nächsten Dämpfer bringen könnte.
Eine Variante des Deutschlandtickets ist das Deutschlandsemesterticket, welches alle Berliner Hochschulen anbieten und welches für die Studierenden verpflichtend zu erwerben ist. Vertragspartner auf Seiten der Verkehrsunternehmen ist seit dem Sommersemester 2025 ausschließlich die S-Bahn Berlin. Über die BVG laufen dafür andere Ticket-Vertriebe ausschließlich. Knapp 155.000 Studierende besitzen das Ticket und nutzen dabei zu über 99 Prozent die Handyticket-Version in der S-Bahn Berlin App. Der Login in der App erfolgt für die sechs größten Universitäten dabei per Single Sign On (SSO) mit den Uni-Logindaten der Studierenden, wofür eine neue Schnittstelle, "Shibboleth" genannt, entwickelt wurde.
Im laufenden Jahr 2025 konnte die Zahl der gültigen Deutschlandticket-Abonnements auf 387.179 Verträge gesteigert werden, vor allem dank der Deutschlandsemestertickets und der umgestellten Verträge des eingestellten Berlin-Abonnements.
Seit Juli 2024 ist bereits die Neuausgabe des Deutschlandticket-Abonnements (parallel zur Chipkarte) auf dem Smartphone möglich. Die S-Bahn-App wurde dazu um eine entsprechende Funktionalität erweitert. Anfang 2026 ist eine weitere Informationskampagne mit dem Angebot an Bestandskunden zur Wechselmöglichkeit auf das Handy geplant. Es wird aber keinen Zwang zum Umstieg geben, auch nicht in naher Zukunft.
Mit QUiK hat die S-Bahn eine Künstliche-Intelligenz-Anwendung, die bei der Überprüfung von Fahrkarten unterstützt. Das Prüfpersonal erhält über das Prüfsystem Mosaik dadurch datenbasierte Empfehlungen für die möglichen, zur Überprüfung anstehenden Züge. Berücksichtigt werden unter anderem Daten zu Fahrplänen, Baustellen, bereits überprüften Zügen oder zu Veranstaltungen wie Fußballspiele und Konzerte. Damit sollen Mehrfachüberprüfungen vermieden werden, primär Fahrgäste ohne für die Fahrt gültige Fahrkarten gefunden werden und nicht diejenigen, die ihr Ticket vergessen haben, sowie das Prüfpersonal effizienter eingesetzt werden, in dem es in seinen Empfehlungen auch die Wartezeiten zur Weiterfahrt nach den Überprüfungen berücksichtigt. Neben der Ausbildung und den regelmäßigen Tarifschulungen für das Prüfpersonal wurden Prüfer:innen-Tage und Hospitationen des Prüfpersonals im Kundenzentrum am Ostbahnhof in das jährliche Weiterbildungskonzept dauerhaft mit aufgenommen. Auf den Prüfer:innen-Tagen werden unter anderem Themen zum Konfliktmanagement und professioneller Kommunikation durch die Teilnehmenden ausgearbeitet. Die Hospitationen des Prüfpersonals im Kundenzentrum am Ostbahnhof führt zu einer besseren Beratung der Fahrgäste, wie zum Beispiel zu erforderlichen Dokumenten zur nachträglichen Anerkennung von Fahrkarten oder der Vereinbarungen von Fristverlängerungen oder Ratenzahlungen zum erhöhten Beförderungsentgelt.
Die Marketingkampagne in 2025 zahlt mit der Botschaft "Das Miteinander zählt" auf den respektvollen Umgang ein. Hierzu wurden Großflächen und digitale Werbeflächen plakatiert, Bewegtbilder erstellt, große Radiosender besucht, eine Landingpage erstellt, eine Kampagne auf Instagram gefahren, ein Beitrag in der Fahrgastzeitung punkt 3 und auf Social Media Poetry-Slam-Videos veröffentlicht.
Die S-Bahn Berlin ist offizielle Mobilitätspartnerin des NFL-Spiels am 09.11. im Berliner Olympiastadion und wird im Vorfeld und während des Spieltags präsent sein, unter anderem mit Anzeigen im NFL-Programmheft, auf den Monitoren und Banden im Stadion. Es wird einen Promo-Stand geben und es fand eine Ticketverlosung über Instagram statt.
Für den seit Jahren etablierten Kundenbeirat, mit dem die S-Bahn konstruktiv zusammenarbeitet und durch dem Hinweise aus Fahrgastsicht direkt an die Geschäftsführung weitergegeben werden, fand vor kurzem eine Neuwahl für die nächsten drei Jahre Amtszeit statt. Die neuen Mitglieder konnten sich am 18. Oktober 2025 während einer Sonderfahrt in einem S-Bahnzug des Vereins Historische S-Bahn von Berlin nach Erkner kennenlernen. Es gab über 260 Bewerber, die für ein möglichst repräsentatives Gremium nach Alter, Geschlecht, Wohnort, Berufsgruppe, Mobilitätsbedürfnissen und weiteren Merkmalen vorsortiert wurden. Unter der dann engeren Auswahl an Bewerbern hat das Los über eine Mitgliedschaft entschieden.
Sonstiges
- Mit der Berliner S-Bahn fahren ca. 1,3 Millionen Fahrgäste pro Tag.
- Fast 95 Prozent der Stellwerksarbeitsplätze befinden sich in der Betriebszentrale, die ausfallsicherer besetzt werden können. Schöneweide gehört noch nicht dazu. Hier konnte dieses Jahr das Stellwerk stundenweise nicht besetzt werden, womit kein Fahrbetrieb möglich war.
- Die Berliner S-Bahn erhält ein neues rechnergestütztes Betriebsleitsystem (RBL), welches eine Adaption des neuen DB-Regio-Systems ist. In dem RBL wird auch künstliche Intelligenz verprobt, die die Disponenten entlasten soll.
- Die Fahrgastzeitung punkt 3 wird weiterhin auch in gedruckter Form vorliegen.
- Es gibt Ideen, Max Maulwurf wieder in Erscheinung treten zu lassen. Das Maskottchen trat früher vor allem bei der Kommunikation zu Baumaßnahmen in Erscheinung.
- Während das Personal von DB Sicherheit gute Arbeit leistet, fällt das Personal von Auftragnehmern der DB Sicherheit eher negativ auf, und dies sowohl bei Fahrgästen als auch beim S-Bahn-Fahrpersonal. Die Auftragnehmer sollen daher stärker kontrolliert werden. Gegebenenfalls gibt es in einigen Jahren S-Bahn eigenes Sicherheitspersonal.
- Das während der Corona-Zeit praktizierte Zentralöffnen könnte für einen neuen Test zurückkehren. Beim letzten Mal haben sich allerdings keine relevant kürzeren Fahrgastwechsel gezeigt, weshalb es nicht mehr praktiziert wird.

[ BahnInfo-Buchtipp: Berlin U-Bahn-Album. Alle 192 Untergrund- und Hochbahnhöfe in Farbe ]
[ BahnInfo-Buchtipp: U5 - von Ost nach West ]
[ BahnInfo-Berlin-Spezial: Baureihen-Porträt der U-Bahn-Baureihe D (Dora) ]
[ BahnInfo-Berlin-Spezial: Fahrzeugliste der U-Bahn-Baureihe A3E ]
[ BahnInfo-Berlin-Spezial: Fahrzeugliste der U-Bahn-Baureihe GI/1 ]




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