- am 26.05.2011
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Information zum Tunnel Silberberg bei Großbreitenbach
Für die Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt werden derzeit in Thüringen 14 Tunnel gebaut. Dabei sind 25 von insgesamt 28 Tunnelkilometern bereits aufgefahren. Zum Bau des 7,3 Kilometer langen Tunnels Silberberg fand am 25. Mai 2011 eine Bürgerinformation in Großbreitenbach statt, die sich speziell dem Zusammenhang von Tunnelbau und Wasser widmete. Erläutert wurde, dass der Bau eines Tunnels, auch der des Tunnels Silberberg bei Großbreitenbach, Absenkungen des Grundwassers erzeugt. Diese entsprechen aber auch hier generell den Prognosen. Die Auswirkungen beschränken sich auf die im Tunnel an einigen Stellen angeschnittenen Kluftzonen, aus denen anfangs viel Wasser in den Tunnel floss und aus dem Tunnel in die Vorflut abgeleitet wurde, nachdem Sedimente entfernt und neutralisiert wurde.
Woher ist das bekannt? Die Grundwasserstände und die Abflüsse von Quellen und Bächen werden im Umfeld des Tunnels seit vielen Jahren überwacht. Festgestellt wurde, dass in der gegenwärtigen Trockenheit die Abflüsse genauso zurück gehen, wie auch in Trockenzeiten vor dem Tunnelbau. Würde ein starker Einfluss des Tunnels vorliegen, hätten sich die Abflusskurven verändert. Dies ist jedoch nicht der Fall.
Information zu einzelnen Punkten: Für die in Tunnelnähe, also im Einflussbereich, liegenden Brunnen des Glaswerks und „Am Sportplatz“ existiert bereits eine andere Ersatzwasserversorgung. Die zur Wasserversorgung wichtigen Quellen am Langen Berg und andere Brunnen liegen außerhalb des Einflussbereiches des Tunnels. Der Feuchtbereich am Ilmsenbach über dem Tunnel ist auch unter Trockenwetterbedingungen noch intakt. Nach dem Innenausbau ist der Tunnel dort wasserdicht. Dasselbe geschieht unter dem Möhrenbach. Um das Miteinader von Bauarbeiten und Kommune zu unterstützen, füllt die Bahn derzeit das Schwimmbad von Großbreitenbach mit Wasser, ist dazu aber nicht rechtlich verpflichtet.
Wenn die Trockenheit noch über mehrere Monate anhält, könnten sich die Auswirkungen des Tunnels auf das Grundwasser langfristig verstärken. Das wäre allerdings auch der Fall, wenn die Anfangszuflüsse des Tunnels im Bauzustand geringer ausgefallen wären. Wo nötig, wurden und werden weiterhin die Klüfte am Tunnel durch entsprechende Injektionsmaßnahmen abgedichtet. Sofern dann noch notwendig, werden zusätzlich weitere Abschnitte wasserdicht ausgebaut.
Das Gesamtprojekt umfasst die 500 Kilometer lange Aus- und Neubaustrecke Nürnberg–Erfurt–Leipzig/Halle-Berlin für Personen- und Güterverkehr. Inbetriebnahme ist 2017. Die Investition beträgt etwa 10 Milliarden Euro, finanziert vom Bund, der Europäischen Union und der Bahn. Gegenwärtig sind allein in Thüringen etwa 1.500 Menschen direkt im Projekt beschäftigt.

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