- am 17.03.2009
- auf der Aktuellseite Anhalt und Sachsen
- in der Kategorie Mitteldeutscher Verkehrsverbund
Abokunden der HAVAG und LVB erhalten künftig eine elektronische Fahrkarte
Die Hallesche Verkehrs-AG führt nach zwei Jahren Entwicklungszeit ab Mai eine elektronische Karte als Fahrkarte für Stammkunden für die Tarifzone Halle (210) ein. Die neue *UmweltCard Gold" löst damit die bisherige Abokarte mit den Monatsmarken ab. Dieses System wird im Mitteldeutschen Verkehrsverbund zeitgleich von den Leipziger Verkehrsbetrieben auch im Stadtgebiet von Leipzig eingeführt.
Dem Voraus ging eine sehr intensive Projektarbeit in der wesentlich die Hallesche Verkehrs-AG, die Leipziger Verkehrsbetriebe, die Deutsche Bahn Regio und der Mitteldeutsche Verkehrsverbund wirkten.
Die neuen Karten werden allen Abokunden von Ende März bis Ende Juni statt neuer Wertmarken kostenlos zugeschickt. Abonnenten, die außer der Tarifzone Halle (210) auch andere Tarifzonen befahren, nutzen zunächst weiterhin das herkömmliche System mit den Wertmarken.
Was wird gespeichert?
Die UmweltCard Gold ist eine elektronische Chipkarte, auf der alle relevanten Daten, die bisher auf den Marken standen, gespeichert sind. Im Ticket stehen: die Nummer der Berechtigung, die Fahrscheinart, die Gültigkeit und die Tarifzone. Persönliche Daten werden nicht gespeichert (außer bei preiswerteren Azubi-Monatskarten in Kombination mit der Kundenkarte. In den Monatskarten für Auszubildende wird der Name verschlüsselt und das Geburtsdatum gespeichert. Die Verschlüsselung ist eine Datenschutzmaßnahme. In der Verbindung mit der Kundenkarte kann der rechtmäßige Besitzer festgestellt werden.)
Wünscht der Abonnent eine Änderung seines Abos, zum Beispiel vom *Jedermann-Abo" auf ein *9-Uhr-Abo", so ist dies jederzeit in den HAVAG SERVICE CENTERN möglich, wo die entsprechende Technik verfügbar sein wird.
Auf dem Anschreiben, mit dem die Karte den Kunden zugeschickt wird, befindet sich neben der neuen "UmweltCard Gold" ein Infokärtchen. Auf diesem können Abokunden genau sehen, welche Daten in ihrer Karte gespeichert sind, u.a. auch der Gültigkeitsbeginn. Weiterhin erhalten die Kunden ein Faltblatt, welches wichtige Details im Umgang mit der elektronischen Chipkarte erläutert. Die Plastikkarte kann von den Prüfgeräten der Fahrkartenkontrolleure gelesen werden.
Die Vorteile der neuen Abokarte
Für die Kunden entfällt das monatliche Markenwechseln, sie müssen nichts mehr tun, außer die Karte immer bei sich zu führen. Damit reduziert sich das Risiko des *Grau-Fahrens" beim Vergessen des Markenwechsel am Monatsanfang.
Künftig kann bis zum Monatsletzten ein Abo für den Folgemonat abgeschlossen werden. Der Kunde erhält seine neue Abokarte sofort in den HAVAG SERVICE CENTERN. Beim bisherigen Wertmarkensystem musste der Kunde bis zum 10. Des Vormonats da gewesen sein, um eine Abo für den Folgemonat abschließen zu können.
Bei Verlust oder Diebstahl kann die Karte sofort gesperrt werden, ein Missbrauch ist somit ausgeschlossen. Verloren gegangen und gesperrte Karten sind durch das neue System überhaupt erst identifizierbar. Findet jemand eine gesperrte Karte und nutzt sie missbräuchlich, würde dies sofort bei der nächsten Kontrolle auffallen.
Das Unternehmen verspricht sich von dem neuen System nicht nur eine Vereinfachung für die Kunden, sondern auch Einsparungen, so fallen auch die bei ca. 32.000 Abokunden nicht unerheblichen Kosten für die vierteljährliche Zusendung der Marken künftig weg.
Die neue Karte ermöglicht eine etwa fünfjährige Nutzbarkeit.
Der Name der Karte
Während der Entwicklung der Karte waren viele Namen im Gespräch. Letztendlich wurde entschieden, der Karte einen Namen zu geben, der sowohl das Engagement des Unternehmens als auch der einzelnen Abonnenten für den Klimaschutz zum Ausdruck bringt: die UmweltCard Gold. Mit dem Namen wollen wir darauf verweisen, dass sich unsere Stammkunden schon seit Jahr und Tag umweltfreundlich verhalten, weil sie unter Umständen den ÖPNV dem Auto vorziehen, das ist gelebter Klimaschutz.
Wie es weiter geht
Die Einführung der Abokarte in den Stadtgebieten von Halle und Leipzig ist die erste Stufe eines dreistufigen Konzeptes, welches für das neue Produkt erstellt wurde. Schrittweise soll die elektronische Abo-Fahrkarte im gesamten MDV-Gebiet eingeführt werden. In der ersten Stufe im Jahr 2009 erhalten alle Abokunden der HAVAG und der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) anstelle ihrer bisherigen Abo-Monatskarte die neue Chipkarte mit der Produktbezeichnung "UmweltCard Gold". In der zweiten Stufe soll ab 2010 eine Ausweitung auf alle Abokunden im gesamten Verbundraum des MDV erfolgen. In der dritten Stufe ab dem Jahr 2011 sollen die bisherigen Schülerfahrkarten durch dieses neue Medium ersetzt werden.
Nach der Umsetzung aller drei Stufen werden etwa 160.000 Abokarten innerhalb des Verbundes im Einsatz sein. Die Chipkarten und Hintergrundsysteme sind so konzipiert, dass später auch eine bundesweite Anerkennung in anderen Verbundräumen möglich sein wird. Dazu wurde durch den Verband Deutscher Verkehrsunternehmen ein spezieller Standard entwickelt, der die Grundlage für dieses Kartensystem hier im MDV bildet.
Die Gesamtkosten des Projektes betragen rund 800.000 Euro, davon entfallen 600.000 Euro auf Investitionen, von denen 80 Prozent vom Land Sachsen-Anhalt gefördert werden. Die Kosten für die reine Abochipkarte betragen ein Viertel der Gesamtsumme.
PI HAVAG

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