- am 16.06.2008
- auf der Aktuellseite Anhalt und Sachsen
- in der Kategorie Tarifgemeinschaft Ostharz und Harzer Schmalspurbahnen
[Halberstadt] Nordharzstrecke für den Neigetechnikverkehr freigegeben
Ausbauarbeiten für durchgehende Befahrbarkeit der Strecke Halberstadt-Vienenburg mit Neigetechnik beendet
(Leipzig, 16. Juni 2008) Die Ausbauarbeiten auf der Bahnstrecke Halberstadt–Vienenburg für Züge mit Neigetechnik sind abgeschlossen. Mit dem Einsatz der Neigetechnik ab dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2008 wird sich durch schnellere Fahrzeiten das Fahrplanangebot spürbar verbessern.
Für die Aufnahme des Neigetechnikverkehrs mit Anhebung der Geschwindigkeit auf bis zu 160 km/h waren Ausbaumaßnahmen und Restarbeiten erforderlich. So wurden im 1. Halbjahr 2008 die für die Neigetechnik notwendigen Steuereinrichtungen (Balisen) eingebaut, Messfahrten durchgeführt und die daraus resultierenden Stopf- und Schleifarbeiten am Oberbau ausgeführt.
Die Inbetriebnahme der neuen Infrastruktur auf der Strecke Halberstadt‒Wernigerode‒Vienenburg erfolgte zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007. Bis zu diesem Zeitpunkt waren alle wichtigen Arbeiten für die durchgehende Befahrbarkeit abgeschlossen. Mit der offiziellen Inbetriebnahme dieses Streckenabschnittes wurden der Raum Halle (Saale) und die Nordharzregion noch besser an Niedersachsen angebunden.
Die Baumaßnahmen sind Bestandteil des seit 1998 laufenden Ausbaus der 132 Kilometer langen Schienenpersonennahverkehrsstrecke Halle (Saale)‒Vienenburg. Für den Abschnitt Halberstadt‒Vienenburg stehen rund 103 Millionen Euro an Investitionsmitteln für die Schieneninfrastruktur Sachsen-Anhalts zur Verfügung. Das Projekt ist Bestandteil des sogenannten ERFE-Bundesprogramms Verkehrsinfrastruktur. Die Europäische Union beteiligt sich mit etwa 56 Millionen Euro am Ausbau der Strecke. Der Bund trägt etwa 45 Prozent der Investitionen.
Wissenschaftsstandort Gatersleben auch mit Expresszügen erreichbar
In Gatersleben halten künftig auch Expresszüge. Das Land Sachsen-Anhalt bestellt den neuen Halt des Regionalexpresszuges Linie 4 bei der DB Regio AG, die diesen ab 15. Juni zunächst vierstündlich und ab Dezember 2008 sogar im Zwei-Stunden-Takt anfährt. "Damit wird der Wissenschaftsstandort Gatersleben künftig auch im Schienenpersonennahverkehr gut bedient", betonte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister.
Gatersleben ist Sitz des Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) und damit ein weltweit bedeutender Standort der Bio-Technologie und der "grünen Gentechnik". Hier arbeiten nicht nur viele Wissenschaftler und Institutsmitarbeiter, die im gesamten Harzvorland wohnen. Gatersleben ist auch Zielort für Wissenschaftler aus ganz Deutschland und Europa, die zu Veranstaltungen anreisen.
Schon seit einigen Jahren bestand daher der Wunsch der Gemeinde, den Regionalexpress Halle-Halberstadt-Hannover in Gatersleben halten zu lassen. Zwar wird der Ort auch vom Harz-Elbe-Express (HEX, Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt GmbH) bedient, mit dem RE 4 entstünde aber auch ein direkter Anschluss an das IC- und ICE-Netz in Halle, Hildesheim und Hannover.
Trotz des teilweisen Ausbaus der Strecke Halle-Halberstadt Ende der 90-er Jahre konnte ein Halt in Gatersleben seinerzeit nicht aufgenommen werden. Bei der hohen Zuggeschwindigkeit von 160 km/h kostet ein zusätzlicher Halt etwa drei Minuten. Mit dieser Fahrzeitverlängerung hätten einige wichtige Anschlüsse in Halle und Halberstadt nicht mehr gehalten werden können.
Durch den Ausbau des Knotens Halberstadt und der Einfahrt von Wegeleben zwischen 2005 und 2007 kann auch dort schneller gefahren werden. Eingesetzt werden hier spezielle Triebwagen mit Neigetechnik. Nach erfolgreichen Probefahrten im Frühjahr kann nun ab 15. Juni auch hier mit 160 km/h gefahren werden - der Halt in Gatersleben ist damit möglich.
Pressemitteilungen DB Regio und NASA
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