MS "Rodenbek" verschrottet

Der Streit zwischen der ATG Alster-Touristik GmbH und dem gemeinnützigen VEREIN ALSTERDAMPFSCHIFFAHRT e. V. auf der Alster nimmt immer groteskere Züge an. Während alles noch vor ein paar Wochen nach einer hamlosen Vertragsverlängerung der Kooperation zwischen ATG und Verein aussah (welche nicht zustande kam, BahnInfo berichtete), macht die ATG jetzt kurzen Prozess und entzieht dem Verein vorsorglich die Möglichkeit, weitere historische Alsterdampfer zu erhalten, indem die ATG sie einfach verschrottet. So wurde das 1956 gebaute MS "Rodenbek", obwohl der Verein der ATG noch im Januar d. J. eine Kaufsumme von 50.000 Euro netto angeboten hatte, in der vergangenen Woche verschrottet und so nicht nur ein über 50 Jahre alter Alsterdampfer ohne Not vernichtet, sondern auch die Chance auf eine deutlich höhere Einnahme der stadteigenen ATG vergeben. Der Verein schätzt den Schrottwert der Rodenbek nach Abzug der Zerlegungskosten auf maximal 5.000 Euro. Es bleibt zu hoffen, dass der Senat Rückgrat zeigt und zügig in den derzeit heftigen Konflikt zwischen ATG und Verein einschreitet, dass nicht noch mehr historisches Material ohne Zwang verschrottet wird.