- am 06.01.2023
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Jarasch: Die nächste Koalition mit deutlichem Fahrradschwerpunkt

Anradeln hieß es heute Mittag auf der Frankfurter Allee rund um den U-Bahnhof Samariterstraße. Gemeinsam mit der grünen Bezirksstadträtin Annika Gerold hat Berlins Verkehrssenatorin, Bettina Jarasch, den neuen geschützten Radfahrstreifen zwischen Voigtstraße und Proskauer Straße eröffnet, der damit die Pop-up-Bike-Lane jetzt verstetigt.
„Es ist der letzte Pop-up-Radweg, der jetzt hier verstetigt wird“, sagte Jarasch und betonte, dass beim Bau die Sicherheit für Radfahrer*innen nicht zuletzt in Anbetracht eines tödlichen Unfalls im Jahr 2021 im Vordergrund gestanden habe. Damals war eine Radfahrerin einem widerrechtlich auf dem Radstreifen parkenden Lieferwagen ausgewichen und von einem von hinten herannahenden Lkw erfasst worden.
„Wir haben deswegen auch bei der Nachtbushaltestelle umfangreiche Maßnahmen vorgenommen, damit so was sich nicht wiederholen kann“, die Verkehrssenatorin heute wörtlich. Gemeint ist damit ein überfahrbares Haltestellenkap, das sich jetzt neben dem östlichen U-Bahneingang des Bahnhofs Samariterstraße befindet, dessen asphaltierte Radverkehrsfläche jedoch recht schmal ausgefallen ist. Genauso unbefriedigend ist, dass der alte Hochbordradweg in weiten Teilen noch nicht zurückgebaut wurde und deshalb von der einen oder anderen Radfahrer*in trotz Absperrung genutzt wird, was vor allem in Höhe der Stationsabgänge an der Silvio-Meier-Straße für Konflikte mit Fahrgästen sorgt.
Für die Verkehrsstadträtin Annika Gerold des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg ist daher unstrittig: „Es ist wichtig, dass wir das unterbinden!“ Sie verspricht die mittelfristige Neugestaltung der Nebenflächen, kann aber aktuell keinen Zeitplan benennen. Deutlicher wird Bettina Jarasch. Sie lobte heute im Rahmen der Veranstaltung die Aktivität der letzten Monate beim Ausbau des Radverkehrsnetzes. So seien binnen des letzten halben Jahres mehr Kilometer an Fahrradwegen entstanden als im gesamten Jahr zuvor.
Zugleich machte die Verkehrssenatorin mit Blick auf die bevorstehenden Abgeordnetenhauswahlen im Februar eines deutlich: „Um den Radverkehrsplan umzusetzen, muss es deutlich mehr werden. Und deswegen sage ich auch jetzt schon: Die Koalitionsvereinbarungen und auch die nächsten Doppelhaushaltsverhandlungen werden einen sehr deutlichen Radfahrschwerpunkt haben. Und zwar gemeinsam mit den Bezirken, denn anders wird es nicht gehen.“
Foto: Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (links) und Bezirksstadträtin Annika Gerold (rechts) radeln auf dem neuen geschützten Radfahrstreifen an der Frankfurter Allee. Foto: Christian Linow

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