- am 10.10.2021
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Fahrgastsprechtag S-Bahn 2021
Der Berliner Fahrgastverband IGEB lud am 01.10.2021 zum Fahrgastsprechtag S-Bahn ein. Bedingt durch die weiter andauernde Corona-Pandemie fand der Termin erneut im Internet per Video-Übertragung statt. Bereits zum 13. Mal stellte Peter Buchner, Sprecher der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin GmbH, dabei zunächst die aktuellen Themen in einer Präsentation vor, bevor es sich den Fragen der Zuschauer widmete, die vorab per E-Mail und während der Veranstaltung per Chat gestellt werden konnten.
Auswirkungen Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie hält an, weshalb weiterhin auf die Verhaltensregeln und Hygienemaßnahmen über diverse Aushänge auf den Bahnhöfen, Ansagen auf Bahnsteigen und in Zügen und über die Dienste im Internet hingewiesen wird. Zu den Ansagen in Zügen gehört auch der Hinweis zur kompletten Türöffnung. Dieser ist zwingend notwendig, da an den Türen kein Warnton existiert. Es herrscht Maskenpflicht, die auch durch Mitarbeiter der DB Sicherheit kontrolliert wird.
Nachdem es im vergangenen Jahr zu Beginn der Pandemie, bedingt auch durch Ausgangssperren, zu einem massiven Fahrgastrückgang (über 50 %) und zu zahlreichen Fahrtausfällen (über 10 % im April 2020) kam, hat sich die Lage hinsichtlich des Angebots schnell wieder stabilisiert. Inzwischen wird unabhängig von Inzidenzen und Einschränkungen das komplette Angebot einschließlich der HVZ-Verstärkerzüge und mit den vollen Zuglängen gefahren, auch um den Fahrgästen keine längeren Wartezeiten zuzumuten und möglichst viel Beförderungskapazität zu bieten, die Abstandhalten ermöglicht. In den Zügen ist es wieder deutlich voller geworden, die Nachfrage liegt derzeit bei 80% des Niveaus vor Corona.
Seit diesem Jahr wird gegen Corona geimpft. Dabei wurden Priorisierungen aufgestellt. Anfang Mai 2021 wurden die betrieblichen Mitarbeiter der S-Bahn Berlin GmbH in die Gruppe 3 eingefügt und hatten damit die Möglichkeit, sich vor Freigabe der Priorisierung einen Termin im Impfzentrum oder beim Hausarzt zu holen. Mitte Mai 2021 hat die DB AG auch ein eigenes Impfzentrum am Hauptbahnhof eröffnet, als zusätzliches Impfangebot in Kombination mit Eignungs- und Vorsorgetermin beim betriebsärztlichen Dienst. Im Juli 2021 wurde das Impfangebot auch für Familienmitglieder im Impfzentrum der DB AG erweitert. Zu diesem Zeitpunkt war die Priorisierung aber auch schon aufgehoben.
Die S-Bahn hat aber auch Impfangebote für alle gemacht. So fuhr ein Impfzug am 31.08.2021 auf der Ringbahn und am 16.09.2021 ein weiterer Impfzug auf der Stadtbahn. Darin wurden 200 bzw. 160 Personen geimpft.
Die Pandemie hat sich deutlich auf die Abonnementzahlen ausgewirkt. Nach Jahren des kontinuierlichen Steigens ging es ein Jahr lang von Mai 2020 bis Mai 2021 steil bergab, von rund 237.000 auf nunmehr 208.000. Seitdem sind die Zahlen stabil. Der Firmenticket-Anteil hat sich hingegen von 11 % auf 14 % erhöht. Zur Pflege der Abonnenten als treueste Kunden haben die VBB-Unternehmen an der Abo-Aktion des VDV teilgenommen und bieten in den Herbstferien ganztägige Mitnahmemöglichkeiten für Abo-Kunden an.
Bezüglich des flexiblem Home-Office-Tickets sieht Buchner keine hohe Nachfrage. Das normales Abo sei der bessere Weg, zumal auch der Freizeitverkehr eine große Rolle beim Fahrgastaufkommen spielt. Vom Erfolg dieses Tickets hängt die Ausdehnung ab, wenn gleich auch die Brandenburger Betriebe skeptisch sind, die besonders unter der Pandemie leiden.
Die Vertriebseinnahmen im Bartarif gingen im Jahr 2020 von ca. 10 Millionen Euro monatlich deutlich um über 60 %, teils sogar über 80 %, im Vergleich zu den Vorjahresmonaten zurück und bessern sich allmählich wieder. Das Niveau liegt aber noch weit unter 2019. Momentan hat es etwa 75 % erreicht. Im Gegensatz zur BVG will die S-Bahn nicht auf Barzahlung in Automaten verzichten, daher ist auch die Guthabenkarte der BVG kein Thema für die S-Bahn.
Qualitätsoffensive, Fahrgastinformation und aktuelle Performance
Die Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS läuft weiter, dazu gehört auch die Fortsetzung der Triebfahrzeugführer-Ausbildung. Inzwischen wurden 525 Personen erfolgreich ausgebildet.
Auf dem S-Bahnhof Frankfurter Allee wurden im Dezember 2020 Perlschnüre, ähnlich denen der Berliner U-Bahn, montiert, die die Orientierung der Kunden verbessern soll. Dieses Jahr sollen noch weitere Bahnhöfe auf dem Ring und der Stadtbahn damit ausgerüstet werden.
Nachdem auf dem S-Bahnhof Fredersdorf erfolgreich neue Zug-Info-Monitore getestet wurden, begann der Rollout auf die anderen Bahnhöfe. Sie ersetzen die alten LCD-Anzeiger. Ziel ist es, alle Bahnhöfe damit auszurüsten, was bei den alten Anzeigern nicht gelang. Die Umrüstung soll im Jahr 2023 abgeschlossen sein. Der Ausbau von Übergangsanzeiger und Fahrzielanzeiger in den Eingangsbereichen ist wünschenswert, allerdings eine Budget-Frage, da der Ausbau extra finanziert werden muss.
Am Nordkreuz wurden Warnschilder entlang der Bahnanlagen aufgestellt, die durch neue Motive eine höhere Abschreckungswirkung bieten sollen. Ziel ist die Reduzierung der Störungen durch Personen am bzw. im Gleis.
Hinsichtlich der Pünktlichkeit war 2020 das beste Jahr. Im Schnitt wurden 97,1 % erreicht, wobei jeder Monat über 96 % lag. In diesem Jahr sieht es bisher nicht ganz so erfreulich aus. Die Winterunwetter, Hitze- und Starkregentage sowie Streiktage haben schon für drei Monate die Werte unter 96 % gedrückt. Die operativ ausgefallen Zugkilometer liegen derzeit bei 3,5 %, was dem Wert des Vorjahres entspricht. Der um Unwetter und Streiks bereinigte Wert liegt bei 2 %, und damit ebenfalls auf dem Niveau der Vorjahre. Dies wird jedoch weiterhin als nicht befriedigend angesehen.
Im vergangenen Winter, der dieses Mal auch für reichlich Schnee gesorgt hat, traten vor allem bei der BR 485 Feuchtigkeitsschäden auf. Am besten hat sich die BR 483/484 geschlagen. Es zeigte sich aber, dass eine Anpassung an den Schiebetritten notwendig ist. Die BR 481 hat mit offenem Antrieb ein konstruktives Problem, welches sich nicht lösen sondern nur lindern lässt. Im Vergleich zu früheren starken Wintern ist die S-Bahn dieses Mal aber schneller wieder in Regelbetrieb gekommen.
Fahrplan 2022 und Baumaßnahmen
Zum 12.12.2021 gibt es auf den Linien S5 und S75 Verbesserungen im Nachtverkehr.
Die S5 wird im Nachtverkehr zwar von Ostbahnhof bis Warschauer Straße zurückgezogen, dafür entfällt aber das Umsteigen in Mahlsdorf für die Züge von und nach Strausberg Nord. Des weiteren wird die Fahrplanlage der Züge um 15 Minuten nach hinten verschoben, womit kurze Anschlüsse im BVG-Nachtknoten Wuhletal entstehen. Auch besteht dadurch künftig Anschluss von und zur S7 aus bzw. in Richtung Potsdam, der sowohl in Warschauer Straße als auch am Ostkreuz wahrgenommen werden kann.
Die S75 verkehrt nun auch nachts auf dem gesamten Linienweg zwischen Wartenberg und Warschauer Straße und hat dabei in Warschauer Straße direkten Anschluss von und zur S9 aus bzw. in Richtung Spandau. Außerdem bedient sie, statt der S5, den 0/30-Knoten in Ostkreuz, wo in die Ringbahnlinien und zur S3 nach Erkner umgestiegen werden kann.
Am 01.07.2022 und am 14.10.2022 starten die nächsten beiden Betriebsstufen des Teilnetzes Ring. Dann werden die S46 und die S8 auf die neuen Fahrzeuge der Baureihen 483/484 umgestellt. Die S-Bahn führt Gespräche mit dem VBB zu früheren Einsätzen der Neubaufahrzeuge. Derzeit müssen die neu angelieferten Fahrzeuge erst einmal abgestellt werden. Allerdings werden aktuell auf der S45 neue Fahrzeugen eingesetzt.
Auf zwei länger andauernden Baumaßnahmen gibt es im nächsten Jahr Bauzustandswechsel.
Auf der Dresdner Bahn (S2, vsl. ab 04.04.2022) wird Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Lichtenrade und Blankenfelde eingerichtet. Gleichzeitig wird die Tageszuggruppe montags bis samstags mit Vollzügen, statt bisher 3/4-Zügen, befahren.
In Schöneweide (S45, S46, S47, S8, S85 und S9, vsl. ab 30.05.2022) werden die inneren Gleise 4 und 5 gesperrt. Das Betriebsprogramm kann dennoch weitgehend unverändert fortgeführt werden, lediglich leichte Anpassungen der Fahrpläne sind notwendig. Um Belegungskonflikte in Schöneweide zu vermeiden, fährt ab dann die S85 am Wochenende mit jedem zweiten Zug von bzw. nach Grünau.
Fahrzeuge
Der Serienumbau der BR 481 für das Projekt Langlebigkeit läuft. Jede Woche werden zwei Fahrzeuge wieder dem Betrieb übergeben. Etwa 27 Viertelzüge sind immer parallel in Bearbeitung und etwa 11 Wochen inklusive Revision und Sonderarbeiten werden für einen Viertelzug benötigt. Die Arbeiten erfolgen in der Hauptwerkstatt in Schöneweide und bei der MSG Maschinenbau und Service GmbH in Halle (Saale), die auch an der Entwicklung des Fahrzeugs in den 90er Jahren beteiligt war. Das Projekt soll 2024 abgeschlossen werden. Daneben findet ein Tausch der Fahrschalter statt, um ZBS-Störungen vorzubeugen. Der Austausch, der über 2 Jahre erfolgt, ist weitgehend durch, 471 von 500 Viertelzügen sind bereits umgerüstet. Die Wiederkehr zu Tempo 100 km/h ist weiterhin Thema, welches allerdings durch das Radsatz-Problem komplexer als gedacht ist. Aktuell sind noch nicht alle Nachweise für das EBA zusammen, so dass noch kein Termin benennbar ist. Im Sommer fanden aber schon einmal Messfahrten im Grunewald statt.
Bei der BR 480 liegt der Fokus auf der Revision und der Stabilisierung der Flotte für den Weiterbetrieb bis zum Jahr 2028. Die Fahrzeuge sind dann zwischen 35 und 40 Jahre alt. Im Rahmen der Revisionen wird auch das Zugsicherungssystem ZBS in die Fahrzeuge eingebaut. Es kann aber erst nach Zulassung durch das Eisenbahn-Bundesamt in Betrieb genommen werden. Die einzige weitere Modernisierung ist der Einbau neuer Türtaster. Zur weiteren Stabilisierung und für einen höheren Fahrgastkomfort wird der Heizlüfter für den Fahrgastraum komplett aufgearbeitet, und sofern notwendig in den Kernkomponenten komplett erneuert. Zusätzlich werden komplett neue Türschließzylinder an den Fahrgastraumtüren verbaut und bei Bedarf ein Teil der Türblätter komplett erneuert. Als Durchlaufzeit sind 9 Wochen pro Viertelzug geplant. Die ersten 4 Viertelzüge sind allerdings über Plan. Einige Maßnahmen sind auf Grund von Lieferverzug einzelner Komponenten (z. B. Türblätter und Heizlüfter) noch nicht vollumfänglich umgesetzt. Die Ansagen in den Zügen werden angepasst. Analog zu den BR 481 und 485 wird Mobilo Classic Einsatz finden.
Pünktlich um 0.01 Uhr startete am 01.01.2021 der Fahrgastbetrieb der Neubaufahrzeuge BR 483 und 484 mit einer Fahrt auf der Linie S47 von Schöneweide nach Spindlersfeld. Für diese Premieren-Fahrt wurden standesgemäß die Fahrzeuge 483 001 und 484 001 ausgewählt. Nach der Zulassung der Fahrzeuge der BR 483/484 am 30.10.2020 wurden bis zum 18.12. die Fahrzeuge von der S-Bahn Berlin abgenommen. Vor der Abnahme musste noch die Software in den Fahrzeugen angepasst werden, da deren Stand nicht befriedigend war.
Zwischenzeitlich sind die Serienfahrzeuge ebenfalls im Bau und werden zur Abnahme durch die S-Bahn Berlin bereitgestellt. Die Abnahme der ersten Serienfahrzeuge erfolgt vsl. im Oktober 2021 mit den Fahrzeugen 484 008, 484 009, 483 008 und 483 009. Die Auslieferung und Abnahme der Serienfahrzeuge für den planmäßigen Einsatz auf der S46 ab 01.07.2022 ist damit aus heutiger Sicht abgesichert. Die Serienfahrzeuge sind bereits in einer Reihe von Details konstruktiv gegenüber den Vorserienfahrzeugen angepasst worden. Die Anpassung der Vorserienfahrzeuge folgt später.
Sofern der Wunsch und eine Aufstellmöglichkeit besteht, kann das Deutsche Technikmuseum gerne einen Wagen der in naher Zukunft aufs Abstellgleis rollenden BR 485 bekommen. Auch der Verein Historische S-Bahn plant ein solches Fahrzeug zu übernehmen. Er konnte bereits die Wagen 270 001 und 002 des Musterzuges dieser Baureihe von 1979 vor der Verschrottung bewahren und will beide Ausprägungen in einem Zugverband zeigen.
Die Panorama-S-Bahn hat viele Alterungsprobleme, z. B. der sich auflösende Kit in den Fensterrahmen, die Elektrik und die Drehgestelle. Weder der Verein Historische S-Bahn noch die S-Bahn selbst haben derzeit Kapazitäten für eine Aufarbeitung oder gar Wiederinbetriebnahme. Das Fahrzeug steht aber wenigstens geschützt in Erkner.
Vertrieb und Kundeninformation
Zum 1. Januar 2021 wurde im Ostbahnhof ein neues Kundenzentrum eröffnet. Neu ist, dass es jetzt neben zwei Schaltern für den Fahrkartenkauf auch zwei Serviceschalter gibt. Ein weiteres neues Kundenzentrum wurde am 25. Juni 2021 nach etwas über 5 Jahren Bahnhofsumbau im Bahnhof Zoologischer Garten eröffnet. An diesem Standort wird Barrierefreiheit großgeschrieben: Teil des neuen Raumkonzeptes sind u. a. zwei höhenverstellbare Counter für mobilitätseingeschränkte Kunden inklusive der dazugehörigen Induktionsschleife für Hörgeschädigte sowie Leitstreifen für Sehbehinderte. Der neue Standort liegt in der ehemaligen Gepäckhalle des Empfangsgebäudes am Ausgang Jebenstraße.
Aufgrund der Schließung des Terminals 5 am Flughafen BER wurde auch die im Tunnel des dortigen Bahnhofs befindliche Fahrkartenausgabe (Container) vorerst geschlossen. Alle Fahrausweisautomaten im BER Terminal 1/2 sowie im Tunnel des Bahnhofs BER Terminal 5 wurden in Abstimmung mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) mit einem neuen VBB-Design beklebt.
Anhand der Auswertung von Kundeneingaben wurden zusätzliche Schulungsangebote für die Prüfpersonale entwickelt. So liegt der Fokus auf einer souveränen Handhabung von schwierigen Situationen, der noch engeren Zusammenarbeit mit den Sicherheitskräften der S-Bahn und der Bundespolizei sowie einer hohen Kundenorientierung und den notwendigen Tarifkenntnissen. Auch findet eine engmaschige Kontrolle, Überwachung und Qualitätssicherung auf der Strecke sowie mittels der Auswertung von Kundeneingaben zur konsequenten Ermittlung und Ahndung möglicher Fehlverhalten des eingesetzten Kontrollpersonals statt. In schwierigen Prüfsituationen wird das Kontrollpersonal künftig Warnwesten tragen, womit auch für umstehende Fahrgäste eindeutig erkennbar ist, dass es sich um einen offiziellen Einsatz im Auftrag der S-Bahn Berlin handelt. Hier kam es in der Vergangenheit zu Missverständnissen und zur Verunsicherung von Fahrgästen. Dies soll in Abstimmung mit der Bundespolizei zukünftig durch diese Warnwesten vermieden werden. Ansonsten wird das Prüfpersonal zur Fahrgeldsicherung weiterhin in zivil tätig sein.
Zum 01.11.2021 soll das neue EBE-Service-Portal live gehen, mit dem nun rund um die Uhr Anliegen zum Erhöhten Beförderungsentgelt online geklärt werden können. Fahrgäste ohne gültigen Fahrausweis können zukünftig das Entgelt direkt online bezahlen (bisher nur Überweisung), wofür verschiedene digitale Bezahldienste zur Verfügung gestellt werden. Ein großer Informationsbereich zum Thema EBE wird nicht nur in deutscher Sprache, sondern auch auf Englisch und Türkisch verfügbar sein.
Auch die Webseite sbahn.berlin wurde überarbeitet. So wurden die Störungsmeldungen auffälliger und besser lesbarer gestaltet, um die Kunden z. B. im Streikfall noch besser informieren zu können. Auch können nun gezielt zu jeder Linie solche Meldungen abgerufen werden. Des weiteren werden seit diesem Jahr alle aktuellen Fahrzeug-Baureihen der S-Bahn Berlin modern und spannend präsentiert.
Ende Oktober 2021 ist die Veröffentlichung einer neuen YouTube-Serie zum ÖPNV-Knigge geplant, mit der z. B. auf Themen wie Vandalismus und Beschmutzung in Zügen oder das Anbieten von Sitzplätzen hingewiesen wird.
Am 17.07.2021 stand das Jubiläum 150 Jahre Ringbahn an. 40 Gäste konnten sich an diesem Tag ganz Corona-konform über eine Geburtstagstour auf dem S-Bahn-Ring freuen. In dem thematisch gestalteten 3/4-Zug gab es eine moderierte spannende Reise durch die Zeit. Künstler und Hostessen verteilten auf vier Kreuzungsbahnhöfen Flyer und kleine Geschenke an die Fahrgäste. Stelen auf den bzw. an den Bahnhöfen wiesen auf die wechselhafte Geschichte hin. Der zu diesem Anlass beklebte Zug soll noch das ganze Jahr auf der Ringbahn und der Linie S45 verkehren.
Immerhin 95 Jahre alt ist das S-Bahnwerk in Oranienburg. Dies wurde am 21./22.08.2021 mit einem Tag der offenen Tore gefeiert, bei dem rund 300 Gäste spannende Einblicke, bei geführten Touren, in die Arbeit der Werkstattmitarbeiter erhielten. Ein Shuttle der neuesten Baureihe brachte die Gäste vom Bahnsteig ins Werk. Dort waren alle aktiven Baureihen der S-Bahn sowie der Gerätezug zu besichtigen. Für das nächste Jahr besteht die Hoffnung, einen solchen Tag in der Hauptwerkstatt Schöneweide durchführen zu können.
Seit Januar 2021 kann schnell und unkompliziert per WhatsApp mit der S-Bahn Berlin gechattet werden. Die Nummer lautet +49 (0)30 29 71 29 71. Der Chat deckt die Bereiche Kundenservice und Sicherheit ab, wofür die Nachrichten auch direkt an den Kundendialog bzw. die Sicherheitsleitstelle gesendet werden.
Sonstiges
- Im Werk Grünau geht im Oktober 2021 eine neue Außenreinigungsanlage in Betrieb, mit der ein kompletter Vollzug gewaschen bzw. bei Frost aufgetaut werden kann. Die Kosten betragen ca. 9 Millionen Euro. Eine solche Anlage befindet sich bereits im Werk Friedrichsfelde.
- Tagsüber wird aufgrund der geringen Takte bei den Fahrgastfahrten Wert auf Planmäßigkeit und nicht auf Umstiege gelegt. Daher sind die Fahrer nur angehalten zu warten, wenn ein anderer Zug einfährt.
- Es liegen derzeit keine Fahrgastzahlen für die neue Strecke zum BER vor, da bisher keine Zählung erfolgt ist und nur die Neubaufahrzeuge über Fahrgastzähleinrichtungen verfügen, die aber planmäßig nicht auf den Linien S45 und S9 verkehren. Auch wenn derzeit nicht vom Terminal 5 geflogen wird, sieht die S-Bahn keine Grundlage für eine angepasste Beschilderung an bzw. in den Fahrzeugen und auf den Zug-Info-Monitoren. Dies würde nur Sinn ergeben, wenn auch die Bahnhofsnamen angepasst werden würden, was aber nicht geschieht.
- Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt zur Berlin Connect App mit Mobimeo endet mit dem Jahr 2021, womit die App eingestellt wird. Es wird anschließend ausgewertet und geprüft, ob und inwieweit die gewonnen Kenntnisse zukünftig in andere Projekte einfließen können.
- Die Express-S-Bahn auf der Linie S3 kommt bei den Kunden gut an. Eine Erweiterung auf andere Strecken, z. B. S1 oder nach Spandau, ist aber erst ab 2023 mit neuen Zügen sinnvoll.
- Die Bundespolizei fordert regelmäßig Bilder der Videoüberwachung ab, wodurch sich auch die Aufklärungsquote von Straftaten in den Fahrzeugen erhöht hat. Der Vandalismus ist allerdings nicht vollständig zurückgegangen. Eine Prophylaxe durch die Überwachung ist daher eher nicht gegeben.
- Die Fahrplantabellen sollen weiterhin auf der Webseite als PDF angeboten werden, Fahrplanbücher kommen aber nicht mehr zurück. Sie sind aus der Zeit gefallen.
- Die Stufenfreiheit an den S-Bahnsteigen (Einstiegshöhe) wird schrittweise mit Erneuerung der Bahnsteige und Gleisanlagen erfolgen.
- Bei den i2030-Projekten wird auch die S-Bahn betrachtet. Zwei Projekte sind sogar komplett ihr gewidmet. Allerdings wäre es notwendig, schneller zu einen konkreten Entscheidungen zu kommen, so Buchner.
- Für die Vergabe der Netze Stadtbahn und Nord-Süd erstellt die S-Bahn gerade die indikativen Angebote.
- Der Bahnhof Storkower Straße ist aktuell zu kurz für 8-Wagen-Züge der Neubaufahrzeuge. Er soll zeitnah umgebaut werden. Die Abfertigung über die Monitore stellt auf dem gesamten Ring aber kein Problem mehr da.
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