- am 23.11.2002
- auf der Aktuellseite Hamburg / Schleswig-Holstein
- in der Kategorie S-Bahn
HVV-Erweiterung: Veränderungen bei den Tarifzonen
Artikel vom 27.10.02; Aktualisierungen vom 23.11.02 sind kursiv!
Bislang gibt es nur zwei „große“ Tarifzonen: den Großbereich Hamburg (GH), der die gesamte Stadt Hamburg (mit Ausnahme des in der Nordsee liegenden Stadtteils „Insel Neuwerk“) und zahlreiche Umlandorte umfasst, sowie den HVV-Gesamtbereich, der den GH und alle außerhalb des GH liegenden Haltestellen und Bahnhöfe enthält, die dem HVV angehören. Diese 2 Groß-Zonen werden zum 15. Dezember 2002, wenn die an Hamburg angrenzenden schleswig-holsteinischen Landkreise Pinneberg (Kreisstadt Pinneberg), Segeberg (Bad Segeberg), Stormarn (Bad Oldesloe) und Herzogtum Lauenburg (Ratzeburg) dem HVV angegliedert werden, einem 5-Ringe-System weichen. (Die niedersächsischen an Hamburg angrenzenden Landkreise sollen Ende 2003 ebenfalls angegliedert werden.)
Für Zeitkarten ist das HVV-Erschließungsgebiet derzeit in 77 kleine Tarifzonen aufgeteilt, die sich ringförmig in Hundertergruppen um die Kernzone 000 ansiedeln. Dabei gilt: Umso höher die erste Ziffer (im Osten auch zweistellig, so dass es zu vierstelligen Zonen kommt), desto weiter ist die Zone von der Hamburger City entfernt. Derzeit liegen alle Zonen bis zu den 500er-Zonen innerhalb des GH und alle Zonen ab den 600er Zonen außerhalb. Ausnahmen: Zone 509 (Jorker Ortsteil Königreich) liegt bislang außerhalb des GH und Zone 607 (südliche Vier-/Marschlande) innerhalb.
Die 5 Tarifringe werden A, B, C, D, E heißen, wobei A der Kernring ist und E ganz außen liegt. Die Tarifzonen außerhalb des GH werden erheblich vergrößert und komplett neu zugeschnitten; Zonengrenzen liegen dann i. d. R. stets auf Gemeindegrenzen, so dass für die Fahrt innerhalb einer Gemeinde immer eine Zone ausreicht. Die Anzahl der Zonen im heutigen Gesamtbereich (neu Ringe ABC) wird damit zwangsläufig drastisch reduziert.
- Ring A umfasst dann die Tarifzone 000 und alle 100er- und 200er-Zonen, womit Ring A in etwa dem bis 1988 vorhanden gewesenen Tarifgebiet 1 entspricht, welcher damit quasi wieder eingeführt wird.
- Die 300er, 400er- und 500er-Tarifzonen bilden Ring B, die oben erwähnte Zone 607 (südliche Vier-/Marschlande) wird aufgelöst und den Zonen 506 und 507 zugeschlagen, Zone 509 (Jork-Königreich) wird in Ring B, also in den GH integriert. Die Ringe A und B entsprechen damit weitestgehend dem heutigen Tarifbereich Großbereich Hamburg bzw. dem bis 1988 existierenden Tarifgebiet 2, der ja damals durch den GH abgelöst wurde.
- Ring C besteht aus den (neuen) 600er Tarifzonen und umfasst alles, was derzeit dem HVV angehört, aber außerhalb des Großbereichs liegt. Außerdem liegen natürlich zahlreiche Buslinien, die neu zum HVV gehören werden, sowie der Bahnhof Bargteheide in Ring C. Lediglich die Orte Köthel, Koberg und Nusse, die durch die Schulbus-Linie 564 mit Trittau auch durch eine HVV-Linie erschlossen sind, werden dem Ring D zugeordnet.
- Ringe D (neue 700er-Tarifzonen) und
- E (neue 800er- und neue 900er-Tarifzonen) schließen den neuen HVV-Gesamtbereich ab und umfassen die weit von Hamburg entfernt liegenden Gemeinden und Orte der beitretenden Landkreise.
Kurioserweise wird es dadurch, dass alle derzeitigen HVV-Kunden maximal im Ring C liegen sollen, neue „HVV-Orte“ geben, die in Ring D liegen, obwohl sie sich dichter an Hamburg befinden als andere Orte, die zum heutigen HVV-Gebiet gehören (z. B. Schwarzenbek, welches zu D gehören wird im Vergleich zu Lauenburg, welches zu C gehören wird).
Weitere bemerkenswerte Veränderungen im Tarifzonensystem:
- Südlich der Elbe wird ab 15.12. alles im GH liegen! Alle niedersächsichen Haltestellen, die außerhalb des Großbereichs lagen (das sind lediglich 5 Linien: 257 zwichen Nincop und Jork, Kreuzung; 357 zwischen Cranz, Estebogen und Jork, Kreuzung; 248 und 348 zwischen Horster Mühle und Holtorfsloh; 448 zwischen Horster Mühle und Holtorfsloh mit Ausnahme der nicht dem HVV angehörigen Haltestellen in Ramelsloh und Marxen), werden dem Ring B und damit dem GH zugeordnet. Sie werden alle einer 500er Tarifzone zugeordnet, die Zonen 609, 608 und 708 entfallen (zumindest bis Dezember 2003, wenn Nord-Niedersachsen die 2. Stufe der HVV-Erweiterung durchführt).
- Die Ringe C, D, E sind bis zur Süd-Erweiterung unten offene Halbringe, da es südlich des GH keine HVV-Linien mehr gibt durch die Einbindung dieser Linien in den GH.
- Quickborn kommt in den Großbereich: Neben den erwähnten niedersächsischen Buslinien werden die Stadt Quickborn mit samt dem Ortsteil Quickborn-Heide sowie Ellerau dem Ring B und damit dem Großbereich Hamburg zugeordnet, womit die AKN-Bahnhöfe Quickborn-Süd, Quickborn, Ellerau, Tanneneck (alle A1) und Meeschensee (A2) in den Großbereich hinein rutschen. Damit wird das Fahren mit der AKN vor allem für die meisten der zahlreichen Quickborner HVV-Kunden erheblich günstiger.
- Mit der Tarifzone 614/703 (Stadt Kaltenkirchen) gibt es eine Zone, die sowohl mit Fahrscheinen für Ring C (600er Zonen), als auch mit Fahrscheinen für D (700er Zonen) benutzbar ist. Mischzonen gibt es zwar mehrere (z. B. die citynahen Mischzonen 101/103 und 103/105), aber eine Mischzone, die gleichzeitig auch eine „Mischringzone“ ist, stellt im neuen Tarifzonenplan ein Unikum dar, das wegen seiner verschiedenfarbigen Schraffierung auch sofort ins Auge springt.

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