- am 25.02.2013
- auf der Aktuellseite Berlin-Brandenburg
- in der Kategorie Regionalverkehr
VBB veröffentlicht Netzzustandsbericht für 2012
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) veröfffentlichte am Montag seine Qualitätsanalyse zum Netzzustand 2012. Hierbei wurden 515 Geschwindigkeitseinbrüche von der Streckengeschwindigkeit mit einer Gesamtlänge von 423 km (knapp 10% des Netzes) festgestellt. Verbesserungen gab es auf insgesamt 20 Abschnitten, 7 Abschnitte weisen Verschlechterungen auf. Vollgesperrte Abschnitte wurden nicht berücksichtigt.
Deutliche Kritik äußerte VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz an der mangelnden Instandhaltung durch DB Netze, den steigenden Trassenkosten und dem Gewinn den der Bahn-Mutterkonzern aus den Regionalisierungsmitteln der Länder abschöft ohne ausreichende Investitionsmittel bereitzustellen. Auch die Vollsperrungen von Strecken zur Grundinstandsetzung möchte Franz überdenken: "Es kann nicht sein, dass für umgeleitete Regionalzüge bei Streckensperrungen auch noch höhere Trassenpreise für die längere Strecke verlangt werden." Hierfür müssten laut Franz die Rahmenbedingungen durch die Bundesregierung geändert werden, um entsprechende Anreize zu schaffen. Die Umleitung der RE1-Züge über Spandau (ohne Halt!) und Golm bedeutete eine Mehrleistung von 300.000 Zugkilometern bei Zusatzkosten von 1,25 Mio Euro.
Gelder die für Umleitungen eingesetzt werden müssen, können nicht genutzt werden, um das Angebot an anderer Stelle auszuweiten. In den nächsten Jahren drohen gar weitere Kürzungen im Angebot, da die Regionalisierungsmittel langsamer ansteigen als die Trassenkosten. Zudem steht eine Neubewertung der Regionalisierungsmittel bevor, die zu einem veränderten Verteilungsschlüssel führen könnte.
Auch im Netz der Berliner S-Bahn sieht Franz noch deutlichen Handlungsbedarf. Allerdings ist für die Qualitätsbewertung der S-Bahn die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, nicht der VBB, zuständig.

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