- am 17.10.2011
- auf der Aktuellseite Hamburg / Schleswig-Holstein
- in der Kategorie Bus
"Einstieg vorn" ab März 2012 in (fast) allen Bussen innerhalb des HVV

Wie BahnInfo bereits am 18.09.11 berichtete, wird der ganztägige Vorneeinstieg im März 2012 auf das gesamte HVV-Netz ausgedehnt. Hierzu erreichte uns heute folgende offizielle Pressemitteilung des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV), in der Details bekannt wurden:
Am 7. März 2011 startete der HVV auf den Buslinien im Bergedorfer und Harburger Raum das Pilotprojekt "Einstieg vorn". Jetzt liegen neben den Praxiserfahrungen mit der neuen Regelung äußerst positive Untersuchungsergebnisse vor. In den Gremien des Verbundes ist deshalb die Entscheidung gefallen, das Modell im März 2012 auf das gesamte HVV-Gebiet auszudehnen. Die Metrobuslinien 4, 5 und 6 bleiben tagsüber vom Einstieg vorn ausgenommen. Vor allem im Innenstadtbereich sind diese Linien in vielen Bereichen so stark belastet, dass der Einstieg vorn nicht praktikabel ist.
Als Grundlage für die Entscheidung hat der HVV in den vergangenen Monaten die Entwicklung von Schwarzfahrerquoten, Fahrkartenverkauf sowie Akzeptanz bei Fahrgästen und Fahrpersonal untersucht und ausgewertet.
Bereits im April 2011 ergaben Fahrkartenkontrollen, dass in Bergedorf der Schwarzfahreranteil im Vergleich zum April 2010 von 4,8 auf 1,9 Prozent und in Harburg von 6,6 auf 1,7 Prozent zurückgegangen ist. Dieser Erfolg bestätigte sich bei weiteren Vergleichskontrollen im September 2011. Der Umsatz beim Fahrkartenverkauf konnte im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 20 Prozent gesteigert werden. Die vom HVV zu Beginn des Projekts erwartete Minderung der Einnahmeverluste in den Pilotgebieten in Höhe von zwei Millionen Euro pro Jahr wird damit realisiert.
Zudem nahmen der HVV und die Verkehrsunternehmen umfangreiche Messungen und Beobachtungen der Fahrtzeiten vor. Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass bei einem Fahrgastwechsel mit bis zu zehn Personen der Einstieg vorn in der Regel schneller und bei mehr als zehn Personen langsamer ist. In der Summe heben sich diese Effekte gegenseitig annähernd auf und ergeben nur geringe Verzögerungen, die sich nicht auf den Fahrplan auswirken.
Die Fahrgäste in Bergedorf und Harburg haben sich gut auf die neue Situation eingestellt. So äußerten sich schon zu Beginn der Maßnahme 69 Prozent der Befragten positiv oder neutral zum Einstieg vorn. In der zweiten Befragung im September ist dieser Wert sogar auf 79 Prozent gestiegen. Eine kürzlich erfolgte Umfrage im HVV-Gesamtgebiet zeigte zudem, dass 86 Prozent der Befragten die Einführung im gesamten HVV positiv oder neutral bewerten, wobei dieser Wert bei den älteren Menschen mit 91 Prozent noch höher ausfällt.
Die Busfahrerinnen und Busfahrer in den Pilotgebieten wurden im August ebenfalls nach Ihrer Meinung zum Einstieg vorn befragt. Das Ergebnis zeigt auch hier eine hohe Zustimmungsrate: 81 Prozent äußerten sich positiv oder neutral.
Um die Akzeptanz bei Fahrgästen und Fahrpersonal noch weiter zu erhöhen, plant der HVV ergänzende Maßnahmen. Hierzu gehören beispielsweise eine noch deutlichere Kennzeichnung der Fahrzeuge, weitere Schulungen des Personals, Förderung des Automaten- und Onlineverkaufs von Fahrkarten sowie Vereinheitlichung und bessere Lesbarkeit der Fahrkarten, um den Fahrerinnen und Fahrern die Prüfung zu erleichtern.
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Quelle: Pressemitteilung HVV GmbH
Grafik: HVV GmbH
Artikel vom 17.10.2011, zuletzt aktualisiert am 21.10.2011

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