- am 01.10.2010
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SNCF führt neue Tochtergesellschaft für Instandhaltung ein
Die französische Staatsbahn SNCF verkündete auf der Innotrans die internationale Markteinführung ihrer Ende 2009 gegründeten Tochtergesellschaft SNCF Masteris. Mit Masteris möchte die SNCF die Strukturen und das vorhandene Know-How aus Ingenieurwesen, Instandhaltung und -setzung, aber auch Design, Zulassung und dem Lebenszyklus vom Entwurf bis zur Demontage und Verschrottung auf einen Ansprechpartner bündeln, jedoch gleichzeitig die flachen und effizienten Strukturen eine kleinen Firma umsetzen und individuelle Konzepte für die Kunden ermöglichen. Auf diese Weise fühlt sich die SNCF für die kommende Marktöffnung gewappnet und sieht sie als Chance zur Weiterentwicklung. Allein im Gütersektor erwartet sie eine Verdreifachung des Aufkommens bis 2026, aber auch im Personenverkehr gibt es steigende Fahrgastzahlen und neue, länderübergreifende Angebote.
Masteris verfügt über 39 Werke, wovon 11 auch die schwere Instandsetzung ermöglichen. Insgesamt 23.500 Mitarbeiter stehen für alle potentiellen Aufgaben zur Verfügung. Gute Kontakte bestehen zu den Schienenfahrzeugherstellern, insbesondere Alstom und Bombardier. Zudem soll eine enge Zusammenarbeit zwischen Betrieb und Instandhaltung gewährleistet werden. Masteris ist darauf vorbereitet die Fahrzeuge eines Kunden vom Entwurf bis zum Lebensende fachgerecht und im Einsatzgebiet zu betreuen. Dafür stehen vier Fachkompetenzbereiche zur Verfügung. Bereich 1 umfasst die laufende Instandhaltung aller Fahrzeuge, in Bereich 2 ist die Modernisierung und Überarbeitung von Fahrzeugen zusammengefasst, Bereich 3 enthält Ersatzteillösungen zur Optimierung von Fahrzeugen und Bauteilen, in Bereich 4 wird der gesamte Lebenszyklus der Fahrzeugen verfolgt.
Neben den Standorten in Frankreich ist Masteris bereits in den BeNeLux-Staaten, Italien und Deutschland (Standorte bei Dresden und Dortmund) vertreten. Eine weitere Expansion unter anderem nach Osteuropa und Großbritannien ist durch die Teilnahme an Ausschreibungen und durch weitere Kooperationen geplant. Aufträge werden weltweit angenommen. Mit den ersten Verträgen, die 2010 abgeschlossen wurden, liegt der Umsatz von Masteris bereits bei 10 Mio. Euro. Das ehrgeizige Ziel von Masteris-Präsident Alain Bullot besteht darin, den Umsatz bis 2012 zu verdreifachen.
Die laufenden Verträge absolviert Masteris bisher erfolgreich. Fehler könne sich Masteris laut Bullot auch nicht leisten, da hohe Pönalen vereinbart seien. In Deutschland steht Masteris vor den selben Herausforderungen, wie alle anderen Fahrzeuginstandhalter und Betreiber, da das Eisenbahnbundesamt sehr hohe Sicherheitsanforderungen stellt, welche teilweise weit über den EU-Vorgaben liegen.
(Foto: Das Foto zeigt einen Reisezugwagen, der derzeit das Redesign bei Masteris durchläuft. Oben links ist der alte Zustand , in der Mitte links, der neue Zustand und unten links sind neue integrierte Fahrradstellplätze zu sehen - Tom Gerlich)
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