- am 26.08.2009
- auf der Aktuellseite Anhalt und Sachsen
- in der Kategorie Zweckverband Oberlausitz-Niederschlesien
Dreiländerbahn hat einen neuen Betreiber: Vogtlandbahn ab 2010 nach Liberec
(Neumark, 26. August 2009 - PI Vogtlandbahn und ZVON). Der Vertrag für den länderübergreifenden Schienenpersonennahverkehr in der Grenzregion von Deutschland, Polen und der Tschechischen Republik wurde am heutigen Mittwoch in der tschechischen Bezirksstadt Liberec (Reichenberg) offiziell unterzeichnet. Betrieben wird die Verbindung zwischen Liberec, Zittau, Varnsdorf und Seifhennersdorf/Rybniště ab dem 12. Dezember 2010 von der Vogtlandbahn-GmbH. Das zur Arriva Deutschland GmbH gehörende Unternehmen konnte die europaweite Ausschreibung im Frühjahr dieses Jahres für sich entscheiden.
Gerhard Knöbel, Regionalleiter Süd von Arriva Deutschland, freut sich auf den Start der transnationalen Verbindung: „Wir sehen es als sehr schöne und spannende Aufgabe an, einen Schienenpersonennahverkehr über drei europäische Länder anbieten zu können. Wir werden mit unseren regelmäßigen Verbindungen dafür sorgen, dass die angrenzenden Regionen noch enger zusammenwachsen.“ Einen entscheidenden Vorteil der
Vogtlandbahn sieht Knöbel in ihrer regionalen Stärke in Sachsen und der Tschechischen Republik, kombiniert mit der engen Vernetzung innerhalb des Mutterkonzerns: „Die breite internationale Erfahrung eines Unternehmens wie Arriva und die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Arriva Holding Česká Republika wird die Basis für eine erfolgreiche Arbeit sein.“
Der Arriva-Geschäftsführer in Tschechien, Ivan Procházka, zeigt sich ebenfalls erfreut: „Wir sind froh, an diesem Projekt mitwirken zu können und Arriva damit auch in der Tschechischen Republik einen weiteren Schritt voranzubringen.“
Die gemeinsame Vergabe des Netzes mit jährlich 660.000 Zugkilometern erfolgte durch den Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederlausitz (ZVON) auf deutscher, sowie durch die Aufgabenträger Ústecký kraj und Liberecký kraj auf tschechischer Seite. Nach Angaben der Vogtlandbahn wird nach Betriebsaufnahme mittelfristig noch ein weiterer Halt auf polnischer Seite eingerichtet.
Der entsprechende Verkehrsvertrag wurde am 26.08.2009 in Liberec feierlich unterzeichnet. Dazu hatten sich der Präsident des Liberecký kraj, Stanislav Eichler und der Stellvertreter des Präsidenten des Ústecký kraj, Pavel Kauda sowie der Vorsitzende des Zweckverbandes Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) Landrat Michael Harig, der ZVON-Geschäftsführer Dr. Georg Janetzki und der Geschäftsführer Gerhard Knöbel und der Prokurist Hartmut Schnorr der Vogtlandbahn GmbH im Berghotel Jested eingefunden.
Mit diesem Vertrag wurde ein historisch wichtiger Schritt begangen. Es ist ein sichtbares Zeichen für ein weiteres Zusammenwachsen der gesamten Region. Denn zwischen tschechischen und deutschen Auftraggebern hatte bis es heute noch nie ein Ausschreibeverfahren in diesem Segment und in dieser Größenordnung gegeben. Die Vertragsunterzeichnung weißt auf ein engagiertes und partnerschaftliches Zusammenarbeiten im Dreiländereck hin.
Zwischen Liberec – Zittau – Varnsdorf werden die Züge der Vogtlandbahn im Stundentakt verkehren. Auf der Strecke Varnsdorf und Rybniště/Seifhennersdorf wird ein 2-Stunden-Takt angeboten. Eingesetzt werden moderne Triebfahrzeuge vom Typ „Desiro“, welche mit deutsch und tschechisch sprechenden Zugbegleitern besetzt werden.
Foto: Bald zwischen Zittau, Varnsdorf und Reichenberg (CZ) unterwegs: Die Vogtlandbahn. Bild:
Molthan van Loon
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