- am 17.09.2012
- auf der Aktuellseite Thüringen
- in der Kategorie Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn
Revisited – BahnInfo zu Gast bei der Oberweißbacher Bergbahn
Fünf Jahre ist es nun schon her, dass BahnInfo die Bergbahnen im Thüringischen Schiefergebirge besuchte. Damals berichteten wir ausführlich über die Geschichte einer der steilsten Standseilbahn Europas (bis zu 25% Steigung), der elektrischen „Flachstrecke“ auf dem Hochplateau zwischen Lichtenhain und Cursdorf sowie der im Studentakt mit Dieseltriebwagen (VT 641) befahrenen Schwarzatalbahn. Weitere Informationen zu den drei Bahnen enthält die BahnInfo-Sonderseite von 2007. Alle Teilstrecken werden seit ihrer umfassenden Restaurierung 2001/2002 von der DB-Tochter „Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn“ betrieben.
Am vorgestrigen Samstag wurde – aus Anlass der eine Woche dauernden Bergbahn-Kulturtage eine Sonderfahrt mit einer „Ferkeltaxen“-Traktion vom Jenaer Saalbahnhof aus bis nach Katzhütte im Schwarzatal angeboten, an der die mitteldeutsche Redaktion von BahnInfo teilnehmen durfte. Für die Fahrgäste aus Jena gab es ein preiswertes Tagesticket für die Gesamtstrecke von Jena bis Cursdorf.
Los ging es für das BahnInfo-Team um 9:11 am Paradiesbahnhof in Jena. Da der ICE aus Berlin, mit dem die Redaktion nach Jena anreiste, verspätet ankam, war bis zur letzten Minute unklar, ob die Sonderfahrt noch erreicht werden würde. Man lies den verspäteten ICE aber glücklicherweise vor der Ferkeltaxe, die ebenfalls die Strecke hinauf nach Saalfeld fahren sollte, abfahren, sodass problemlos in den direkt hinter dem ICE einfahrenden Sonderzug umgestiegen werden konnte.
Die beiden aneinander-gekuppelten Ferkeltaxen waren nicht voll, aber mit einer angenehmen Anzahl an Fahrgästen besetzt. In Saalfeld gab es eine kurze Kaffeepause, in der der Triebfahrzeugführer seinen Arbeitsplatz wechseln konnte, da der Zug wenden muss, um in Richtung Bad Blankenburg weiterzufahren.
Nach der Ankunft im Bahnhof Obstfelderschmiede, der im malerischen Schwarzatal liegt, stand schon kurze Zeit später der von April bis Oktober planmäßig eingesetzte Cabriowagen der Bergbahn bereit, um die Fahrgäste aus Jena aufzunehmen. Empfangen wurden sie von der „Bergbahnkönigin Sylvia“, die die Bergfahrt (nicht unbedingt zur Freude aller Fahrgäste) volksmusikalisch untermalte. Für die hungrigen Fahrgäste wurde zum Mittagstisch mit schon während der Fahrt vorbestellbaren lokaltypischen Gerichten im Bahnhofsrestaurant geladen.
Unser Team wählte die 18-minütige Fahrt mit dem Cabriowagen. Dieser Wagen ist normalspurig und steht auf einem flachen Güterwagen aus dem Jahre 1923, der auf der 1800 mm breitspurigen Standseilbahnstrecke aufliegt. Im Winter verkehrt anstelle des Cabriowagens ein Triebwagen der Schleizer Kleinbahn. An der Bergstation angekommen, konnte man den, an einem hölzernen Behelfsbahnsteig schon bereitstehenden Elektrotriebwagen der Baureihe 479, der auf der Flachstrecke nach Cursdorf verkehrt und uns Berliner stark an die alten S-Bahnzüge
erinnerte, besteigen. Wer genug vom Zugfahren hatte, konnte die Stände des Kunsthandwerksmarktes besuchen, welcher auf dem regulären Bahnsteigumfeld (das deshalb gesperrt war) stattfand. Von hier aus wurden auch Rundfahrten mit der Lichtenhainer Waldeisenbahn angeboten.
Die BahnInfo-Redaktion entschied sich aber nach der langen Anreise gegen weiteres Bahnfahren und für einen zwölf Kilometer langen Rundwanderweg zu den historischen Aussichtstürmen rund um Oberweißbach: Der Weg hinauf zum Fröbelturm auf dem 785 m hohen Kirchberg und durch das Tal der Weißen Schwarza weiter zum
kleineren Turm auf der einen Meter höheren Meuselbacher Kuppe. Von Cursdorf fuhren wir mit einem Elektrotriebwagen auf der „Flachstrecke“ zurück zur Bergstation und dann mit dem Cabriowagen (diesmal zum Glück ohne musikalische Untermalung) hinunter. Um 17:14 fuhr an der Talstation in Obstfelderschmiede der
Sonderzug wieder zurück nach Jena, wo die Redaktion den Abend ausklingen ließ.
Fotos von der Sonderfahrt finden Sie in unserer Galerie
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